Neue Angebote und Trends bei Radreisen 2025
Radreisen werden immer beliebter, insbesondere in Deutschland. Rund drei Viertel aller Radreisenden wollten im vergangenen Jahr am liebsten durch heimische Gefilde touren.
Kein Wunder: Die Auswahl an schönen Radrouten und -regionen ist riesig, stehen doch rund 50.000 Kilometer Radfernwege mit einer Länge zwischen 100 und 1100 Kilometern zur Verfügung, dazu mindestens 6000 fahrradfreundliche Unterkünfte.
Die werden auch 2025 gefragt sein. Fast vier Millionen Deutsche wollen in diesem Jahr eine Radreise mit mehr als drei Übernachtungen unternehmen, sagt Christian Tänzler, Tourismus-Vorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Die Beweggründe dafür seien recht eindeutig: „Das ,Erlebnis draußen’ steht im Ranking der Reiseinteressen ganz weit oben. Voraussetzung ist allerdings, dass eine gute Infrastruktur und die Qualität der Radwege sichergestellt sind.“
Die Kriterien dazu erfüllen vor allem die klassischen Radregionen wie Allgäu und Bodensee sowie die bekannten Flussradwege an Weser, Elbe, Rhein, Main, Ruhr, Mosel und Donau, außerdem die Küstenstrecken an Nordsee und Ostsee. Daher sind diese Raddestinationen auch die Publikumslieblinge. Zudem erfüllen sie noch ein weiteres Wunschkriterium, steht doch das Thema „Radeln am Wasser“ – sei es am Fluss, Meer oder See – sehr oft im Fokus einer Reiseentscheidung.
Gepäcktransport und Sterntouren
Deutschland hat aber auch neben den allseits bekannten Klassiker-Regionen großes Potenzial. Vor allem durch den anhaltenden E-Bike-Boom werden mehr und mehr die deutschen Mittelgebirge für Radreisen entdeckt. Ob im Harz oder im Westerwald, ob im Schwarzwald, Bayerischen Wald oder in der Eifel: Dank eingebautem Rückenwind sind hügelige Strecken mit vielen Höhenmetern kein gravierendes Reisehindernis mehr.
So bietet Radweg Reisen eine einwöchige Schwarzwald-Durchquerung von Ettlingen am Nordschwarzwald bis nach Freiburg am Südschwarzwald über rund 250 Kilometer und täglich zwischen 490 und 1070 Höhenmeter. Das Gepäck wird dabei von Hotel zu Hotel transportiert.
Eine Empfehlung für Radler, die ungern täglich das Bett wechseln, sind Sterntouren von einem festen Urlaubsort aus. Ein neues Angebot für Genießer ist das Sechs-Tage-Package rund um Bad Füssing im Bayerischen Bäderdreieck von Pedalo. Die vier Tagestouren zwischen 45 und 60 Kilometern führen unter anderem in die Drei-Flüsse-Stadt Passau, ins Europareservat Unterer Inn und ins oberösterreichische Innviertel.
„Coolcation“ im Sattel
„Beim Radeln im Ausland sind traditionell die Nachbarländer gefragt, vor allem Österreich, (Nord-)Italien, Niederlande und Dänemark. Fernere Ziele sind weitaus weniger begehrt aufgrund der schwierigeren, längeren Anreise. Stichwort: Nachhaltigkeit! Radreiseziele in Übersee interessieren nur eine Minderheit von ein bis zwei Prozent“, sagt Tänzler.
Ein neuer Tipp für grenzüberschreitenden Radverkehr mit Österreich ist der Lech-Radweg. Von Lech am Arlberg geht es nach Augsburg, also (fast) bis zur Lechmündung in die Donau, vom hochalpinen Lechquellengebirge durch ein noch weitgehend unberührtes Flusstal ins liebliche Alpenvorland des Allgäus und weiter nach Bayerisch Schwaben. Kulturelle Highlights der Wochenreise im Programm von Eurobike sind die Städte Füssen, Landsberg und Augsburg.
„Die Klimaerwärmung beeinflusst auch die Entscheidung für Radreiseziele. Stichwort: Coolcation. Das heißt, viele Reisende wählen bewusst lieber Regionen, in denen gemäßigtes oder kühleres Klima vorherrscht“, sagt Tänzler. Gerade im Sommer seien deshalb Destinationen wie Irland, Schottland und Skandinavien mittlerweile stärker nachgefragt.
So veranstaltet die Landpartie eine neue E-Bike-Reise von Aarhus in Dänemark nach Oslo, Norwegens Hauptstadt. Während der Acht-Tage-Tour geht es von Aarhus nach Aalborg und Frederikshavn zum Fährhafen Hirtshals. Das Finale verläuft dann auf den Spuren Edvard Munchs durch den Süden Norwegens.
Leidenschaftliche Langstreckenradler müssen heutzutage nicht unbedingt immer alles selbst organisieren. Ein neues Angebot von TDA Global Cycling führt sie quer durch Europas hohen Norden: Es geht über 3100 Kilometer von Helsinki in Finnland über Stockholm und Göteborg in Schweden nach Trondheim in Norwegen. Wer mitradeln will, braucht neben einer gut gefüllten Reisekasse Zeit und Kondition für 31 Radtage und neun Ruhetage.
Gravelbiken und Bikepacking
„Mit den Themen Gravelbike und Bikepacking hat sich ein Trend entwickelt: Raus in die Natur – auch im nahen Umfeld“, sagt Tänzler. „Mit dem Radeln abseits der klassischen Routen mit kleinem Gepäck wird die Sehnsucht nach dem Draußensein gestillt – auch bei jüngeren Zielgruppen.“
Folglich legen mehr und mehr Tourismusverbände und Radreiseveranstalter und legen entsprechende Touren und Angebote auf. Vorreiter dabei sind zum Beispiel die Regionen Haßberge, Schwarzwald und Tirol.
Auch im Mittelmeerraum schätzt man das Gravelbike. Eine neue Rad- und Schiffsreise des Veranstalters Inselhüpfen schippert ihre Gäste auf der „MS Belezza“ von Dubrovnik nach Split durch die kroatische Inselwelt. Auf dem täglichen Programm stehen geführte Radtouren mit Gravelbike oder E-Bike – vor allem für Einsteiger geeignet.
Ob mit Trekkingrad, E-Bike oder Gravelbike auf Tour – der Fahrradtyp ist nicht so wichtig. Radreisende tun in jedem Fall etwas für ihre Gesundheit und sind klimafreundlich unterwegs. Und das sind für Radurlauber auch 2025 die ausschlaggebenden Argumente.
Weitere Informationen: ADFC-Tipps zum Thema Radreisen: adfc-radtourismus.de; deutschland-per-rad.de
Einige Radreiseveranstalter: radweg-reisen.com; pedalo.com; eurobike.at; dielandpartie.de; tdaglobalcycling.com/road-to-valhalla; inselhuepfen.com
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