Paris, Barcelona oder Rom – weil beliebte Urlaubsziele immer voller werden, versuchen die gegenzusteuern: mit Gebühren und anderen Maßnahmen.

Rom dürfte wegen des Heiligen Jahres die nächsten Monate endgültig aus allen Nähten platzen. Die griechischen Inseln Mykonos und Santorin werden im Sommer von einigen Reiseveranstaltern nicht mehr angefahren. Zu voll! Auch Barcelona und Venedig reagieren auf die kaum noch zu bändigenden Besuchermassen. 

95 Prozent der Touristen in fünf Prozent der Orte

Übertourismus (oder "Overtourism") nennt sich der Ansturm auf beliebte Reiseziele und wird zunehmend zum Problem. "95 Prozent aller Reisenden besuchen nur fünf Prozent aller Orte. Überall, wo zu viele Menschen unterwegs sind, verschlechtert sich die Lebensqualität für die Einheimischen und damit auch das touristische Erlebnis", sagte etwa Laurent de Chorivit, Chef des französischen Reiseanbieters Evaneos, jüngst dem stern.

Overtourism Wo man stressfreien Urlaub machen kann, ohne Teil der Massen zu sein

Was also tun? Einige der besonders überlaufenen Destinationen führen Maßnahmen ein, um den Massentourismus zu regulieren. In Rom zum Beispiel werden für das "Jubeljahr" 2025 mehr als 30 Millionen Besucher und Pilger erwartet. Zusätzlich zu der ungefähr gleichen Anzahl an Besuchern in normalen Jahren. Um einige Sehenswürdigkeiten zu schützen, beschränkt die Stadt den Zugang zu ihnen. Wie etwa zum Trevi-Brunnen: Nur noch 400 Menschen sollen gleichzeitig das berühmte Fontänenspiel sehen dürfen.

Beliebte Reisezielen wie Rom führen neue Regeln ein

"Die Spielregeln für den Tourismus ändern sich rasant. Für Reisende bedeutet das vor allem eines: Vorausplanung ist wichtiger denn je", sagt der Chef des Ausflugs- und Eventanbieters Hellotickets, Jorge Díaz Largo. 

Besucherquoten, Eintrittsbeschränkungen, Tourismusabgaben – diese Änderungen kommen oder gelten bereits: 

  • Venedig erhebt eine Tagesgebühr von fünf Euro für Besucher ohne Übernachtung.
  • Barcelona wird schrittweise alle Lizenzen für Ferienwohnungen bis 2029 abschaffen, was das Angebot an Unterkünften stark verringern dürfte.
  • Bali erhebt eine Umweltsteuer von zehn US-Dollar zur Finanzierung von Naturschutzprojekten.
  • Die Inka-Stadt Machu Picchu (Peru) begrenzt die tägliche Besucherzahl, um die Ruinen zu schützen.
  • Der Fuji (Japan) verlangt eine Pflichtreservierung für Wanderer, um Naturzerstörung zu vermeiden.

Das gilt bereits: 

Paris erhebt eine Kurtaxe – je nach Unterkunft zwischen 65 Cent für Campingplätze bis zu 15,60 Euro für Luxushotels – pro Person und Übernachtung.

Amsterdam erhebt eine Tourismusabgabe in Höhe von 12,5 Prozent des Übernachtungspreises. Außerdem ist dort die Einfahrt von Bussen mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen ins Stadtzentrum verboten. Die Steuer für Kreuzfahrtpassagiere, die die niederländische Stadt für einen Tag besuchen, liegt bei 14 Euro pro Person. In bestimmten zentralen Bezirken dürfen keine neuen Pensionen eröffnen (Grund ist das zunehmende Wohnungsproblem).

Zehn Reiseziele für einen nachhaltigen Urlaub

Platz zehn: Salzburg, Österreich Die österreichische Großstadt ist bekannt für ihre blühende Kunst- und Musikszene sowie die mittelalterliche und barocke Architektur. Das historische Zentrum, das Besucher gut zu Fuß erkunden können, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Daneben verfügt die Stadt über ein weitverzweigtes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln, darunter elektrisch betriebene Busse. Und selbst die Anreise lässt sich von Deutschland aus  – zum Beispiel mit der Bahn – umweltfreundlich organisieren. © ingimage / Imago Images
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Besucherbeschränkung in Athen, Venedig und Dubrovnik

In Venedig ist die Größe von Touristengruppen auf 25 Personen begrenzt.

Für die Akropolis in Athen gilt eine Besucher-Obergrenze von 20.000 pro Tag.

Solche Beschränkungen gelten auch für den Louvre in Paris, den Calanques-Nationalpark in Marseille, die Villa de Balbianello am Comer See in Italien und die Altstadt im kroatischen Dubrovnik.

In Portugal gilt eine Touristensteuer in Höhe von 2 Euro pro Person für alle Kreuzfahrtpassagiere. Die gleiche Gebühr zahlen auch Hotelgäste.

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