Kiew meldet Gefangennahme chinesischer Soldaten – Peking dementiert Beteiligung
In der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei chinesische Soldaten gefasst worden, die an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen. Die ukrainische Armee habe die beiden Chinesen in der Region Donezk gefangen genommen, erklärte Selenskyj am Dienstag in Onlinemedien.
Er forderte von Peking eine Erklärung für den Vorfall und rief den Westen zu einer Reaktion auf. „Wir haben die Dokumente dieser Gefangenen, Bankkarten und persönliche Daten“, erklärte Selenskyj. Dazu veröffentlichte er ein Video, das einen der chinesischen Gefangenen zeigen soll. Nach Angaben des ukrainischen Staatschefs verfügt Kiew über Informationen, wonach „viele weitere chinesische Staatsbürger“ in den Reihen der russischen Armee kämpfen.
„Ich habe den ukrainischen Außenminister angewiesen, sich unverzüglich mit Peking in Verbindung zu setzen und herauszufinden, wie China darauf reagieren wird“, erklärte Selenskyj. Dass chinesische Staatsbürger aufseiten der russischen Armee in der Ukraine kämpften, stelle „Chinas erklärtes Eintreten für den Frieden infrage“ und untergrabe die Glaubwürdigkeit Pekings als Mitglied im UN-Sicherheitsrat, schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha im Onlinedienst X.
China wies die Angaben der Ukraine zurück. Es gebe keine Grundlage für diese Behauptung, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking. Die chinesische Regierung habe ihre Bürger stets aufgefordert, sich von Gebieten mit bewaffneten Konflikten fernzuhalten und sich nicht an militärischen Aktionen der einen oder anderen Seite zu beteiligen, sagte er.
Die Volksrepublik gibt sich in dem Krieg offiziell neutral. Sie schlug bereits Pläne für Friedensverhandlungen vor. Peking verurteilte Russlands Vorgehen bislang jedoch nicht – Kommentatoren werten das als indirekte Unterstützung für Moskau. Die ukrainische Regierung lehnte die chinesischen Friedensvorschläge bislang mit Begründung ab, sie dienten in erster Linie russischen Interessen.
USA bezeichnen Gefangennahme chinesischer Soldaten als „verstörend“
Das US-Außenministerium bezeichnete die Gefangennahme als „verstörend“. „China ist ein wichtiger Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine“, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce. Das Land liefere fast 80 Prozent der Dual-Use-Güter, die Russland für das Aufrechterhalten des Krieges brauche, erklärte Bruce. Als Dual-Use-Güter werden Erzeugnisse bezeichnet, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke benutzt werden.
US-Außenamtssprecherin Bruce sagte weiter, die Zusammenarbeit zwischen den „beiden Atommächten“ Russland und China werde weiter zu „globaler Instabilität beitragen und die USA und andere Länder weniger sicher, weniger geschützt und weniger wohlhabend machen“.
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