Trainer räumt ein: Bielefeld-Torwart täuschte Verletzung vor
In der Drittligapartie zwischen Bielefeld und Viktoria Köln bittet der Torwart der Arminia plötzlich um medizinische Behandlung. Daraufhin versammelt sein Trainer Kniat die Feldspieler und gibt ihnen neue Anweisungen. Den gegnerischen Übungsleiter bringt das zur Weißglut.
Der Trainer von Arminia Bielefeld, Mitch Kniat, hat zugegeben, dass sein Torwart gelegentlich eine Verletzung vortäuscht, damit er taktische Änderungen vornehmen kann. Wie die ARD-"Sportschau" berichtete, sei das zuletzt am Sonntag beim 2:0-Erfolg in der dritten Fußball-Liga gegen Viktoria Köln geschehen. Aufnahmen zeigen, wie Torwart Jonas Kersken sich in der 70. Minute erst an den Rücken fasst, dann hinsetzt und anschließend um medizinische Hilfe bittet. Daraufhin schimpfte Viktoria-Trainer Olaf Janßen an der Seitenlinie los und verließ seine Coachingzone - er sah dafür die Rote Karte.
Kniat räumte auf der anschließenden Pressekonferenz ein, dass Kersken nicht wirklich verletzt war. "Das sind die Regeln. Man kann das als unsportlich titulieren", sagte der Trainer des DFB-Pokalfinalisten. "Ich habe ein Wort von den Schiedsrichtern gelernt in den ganzen Jahren, in denen ich Trainer bin: Grauzone. Das wird immer benutzt, wenn der Schiri falsch liegt. Dann heißt es: 'Es ist eine Grauzone'. Beim Handspiel, das sind alles Grauzonen. Dann können wir auch die Grauzonen für uns nutzen."
Die angesprochene "Grauzone" im Regelwerk besagt, dass das Spiel unterbrochen werden muss, wenn ein Torwart eine Behandlung braucht. Anders als ein Feldspieler kann der Keeper nicht neben dem Platz untersucht werden, die Partie kann also nicht weiterlaufen. Auch im Jugendfußball kommt es immer wieder vor, dass Trainer diese Unterbrechung für eine Auszeit, wie man sie aus anderen Sportarten kennt, nutzen.
"Unter aller Kanone"
Viktoria-Trainer Janßen derweil schimpfte nach dem Spiel über die Aktion, die "unter aller Kanone" sei. "Der Torwart legt sich hin, hat keine Verletzung. Die ganze Mannschaft geht zur Bank und bekommt eine taktische Anweisung und dann stehen sie mit zehn Mann an der Seite", sagte er bei Magentasport. Das passiere bei den Bielefeldern alle 14 Tage, sagte Janßen.
Schon im März nach dem Spiel gegen Saarbrücken sagte Kniat der "Neuen Westfälischen" laut ARD zufolge: "Das mit dem Torwart ist bei uns auch immer geplant. Kersken hat nichts, sondern wir wollen taktisch ein paar Änderungen vornehmen. Es gibt ein paar Kniffe, die die Jungs lernen müssen. Wenn du als Fußballer so schlecht warst wie ich, musst du dir was einfallen lassen. Was das angeht, war ich ganz weit vorne. Das kann ich den Jungs weitergeben."
Aktuell stehen die Bielefelder bei noch fünf ausstehenden Partien auf dem zweiten Tabellenplatz, der für den Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga qualifiziert. Der Vorsprung auf den Relegationsrang, den derzeit der 1. FC Saarbrücken belegt, beträgt drei Punkte. Zudem hat sich die Arminia in einer sensationellen Pokalsaison überraschend für das Finale am 24. Mai in Berlin qualifiziert. Dort geht es dann gegen den VfB Stuttgart.
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