Südamerika wirbt für gigantische Fußball-WM
Die kommende Fußball-WM wird mit 48 Teams ausgetragen, so vielen wie nie zuvor. Geht es nach dem Wunsch von Südamerikas Verband reicht das aber noch längst nicht aus. Die Funktionäre frönen dem Überfluss. Bei der UEFA sorgt das für Ablehnung.
Der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL will die Jubiläums-WM 2030 einmalig mit 64 Mannschaften bestreiten. "Wir sind davon überzeugt, dass die Hundertjahrfeier einzigartig wird, denn man wird nur einmal 100 Jahre alt. Deshalb schlagen wir vor, dieses Jubiläum einmalig mit 64 Teams auf drei Kontinenten gleichzeitig zu feiern", sagte Verbandschef Alejandro Domínguez bei einer CONMEBOL-Sitzung.
Zuletzt hatte bereits der Präsident des uruguayischen Fußballverbandes, Ignacio Alonso, bei einer Sitzung des FIFA-Councils den Vorschlag unterbreitet, für das Turnier in fünf Jahren das Teilnehmerfeld einmalig um nochmals 16 Teams von 48 auf 64 zu erweitern.
Der Weltverband hatte anschließend auf SID-Anfrage mitgeteilt: "Die Idee wurde zur Kenntnis genommen, da die FIFA verpflichtet ist, jeden Vorschlag eines ihrer Ratsmitglieder zu prüfen." Die Ausdehnung der WM von 32 auf 48 Teams erstmals für das Turnier 2026 in den USA, Mexiko und Kanada sowie die Einführung der neuen Klub-WM mit gleich 32 Teams wurden zuerst ähnlich lanciert und dann konsequent umgesetzt. FIFA-Präsident Gianni Infantino selbst hält sich noch bedeckt, aber aus der FIFA-Administration kommen Bedenken bezüglich der praktischen Umsetzung.
UEFA-Boss Ceferin missfällt der Vorschlag
Die Europäer tun sich mit einem Urteil leichter: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte sich bereits vergangene Woche abwertend zu den Vorschlägen geäußert. "Ich halte das für eine schlechte Idee, sowohl für die WM selbst als auch für unseren Qualifikationswettbewerb. Deshalb unterstütze ich das nicht", hatte er auf dem UEFA-Kongress in Belgrad gesagt. Schon jetzt stellt Europa 16 WM-Teams. Die Belastung der Profis der Top-Klubs soll nicht weiter erhöht werden. "Ich weiß nicht, woher die Idee kommt. Aber es ist seltsam, dass wir vor diesem Vorschlag im FIFA-Rat nichts wussten", so Ceferin weiter.
Uruguay bekam wie Argentinien und Paraguay aus Anlass des 100-jährigen WM-Jubiläums bereits ein Eröffnungsspiel zugesprochen. Anschließend sind Spanien, Portugal und Marokko die Co-Gastgeber. Bei einer größeren Anzahl teilnehmender Mannschaften könnten die Südamerikaner auf mehr Spiele in ihren Ländern spekulieren.
Der nächste große Termin der Fußball-Funktionäre ist der FIFA-Kongress in Asunción am 15. Mai. In der Hauptstadt Paraguays findet kurz zuvor auch das nächste Council-Meeting statt. Will Infantino die Idee schnell aus der Welt schaffen, so tut er das eben dort. Gibt es keine klare Absage, werden die Spekulationen weitergehen, dass möglicherweise nicht die Südamerikaner die Idee von noch mehr WM-Teams charmant fänden.
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