Reisebuchungen sind viel einfacher geworden als früher. Der Traumurlaub oder das Traumhaus sind gerade mal drei Klicks entfernt. Bisweilen kann allerdings ein Alptraum daraus werden; denn auch für Kriminelle ist es sehr viel leichter geworden, die Reisepläne sorgloser Urlauber zu durchkreuzen und sie auszunehmen. Wir schildern die zehn wichtigsten Fallen und verraten, wie man ihnen entgeht.

Die Masche mit dem Fake-Portal

Das Ferienhaus zum Schnäppchenpreis, der Flug nur halb so teuer wie bei der Konkurrenz: Da wird der Jagdinstinkt des Urlaubers geweckt, die Sehnsucht nach dem ultimativen Schnäppchen.

Gleichzeitig sollten aber die Alarmglocken schrillen. Betrüger kopieren nämlich gern Internetseiten bekannter Firmen, die den echten Homepages von Hotels, Airlines und Reiseunternehmen zum Verwechseln ähnlich sehen. Die Reisen, die man dort bucht, werden aber nie stattfinden. Nur das Geld ist weg.

Wie schützt man sich? Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz rät, immer das Impressum zu kontrollieren und im Verdachtsfall zu prüfen, ob dort jemand erreichbar ist. Denn selbst ein seriöses Impressum schützt nicht immer – es wird gern schamlos mitkopiert. Auch der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen kann helfen, betrügerische Seiten ausfindig zu machen.

Das Ferienhaus existiert nicht

Vor allem bei privaten Online-Buchungen, bei denen es vorher lediglich E-Mail-Kontakt gegeben hat, stellt sich nach der Anzahlung immer wieder heraus, dass das gebuchte Ferienhaus gar nicht existiert. Bevor der erste Euro angezahlt ist, lässt sich der vorsichtige Mieter unbedingt die vollständige Adresse von Anbieter und Angebot samt Steuernummer und Umsatz-Steuer-ID geben – also nicht nur E-Mail-Adresse und Handynummer.

Die Polizei empfiehlt bei Privatbuchungen, wenigstens einmal persönlich zu telefonieren. Auf keinen Fall überweist man gleich den ganzen Reisepreis vorab. Üblich sind bei Privatleuten höchstens 30 Prozent. Überhaupt ist es gefährlich, direkt bei einem ausländischen Vermieter zu buchen. Angezahltes Geld ist dann schwer zurückzufordern. Und natürlich gilt für eine Ferienhausmiete von privaten Vermietern in der Türkei türkisches Recht.

Ein paar Prozente teurer, aber sicherer, ist die Zahlung über Portale wie Airbnb oder FeWo-direkt. Die zahlen dem Vermieter das Geld erst am Tag nach der Ankunft aus.

Der Trick mit der Vorkasse

Viele Reiseleistungen müssen vorab bezahlt werden: etwa Flüge und Bahntickets – oft Monate vor der Reise. Und schnelles Geld lockt Ganoven wie das Licht die Mücken. Das Risiko trägt der Verbraucher. Je mehr angezahlt werden muss, umso besser heißt es also aufzupassen.

Am größten ist die Gefahr bei Überweisung über Zahlungsdienste wie Moneygram oder Western Union, erklärt die Verbraucherzentrale, denn dieses Geld lässt sich kaum zurückholen. Wenigstens etwas mehr Schutz bieten die Zahlung über Kreditkarten oder Dienste wie PayPal, die einen Käuferschutz enthalten. Aber den gesunden Menschenverstand ersetzen beide Zahlungsweisen nicht.

Fachleute empfehlen, Zahlungsdaten unbedingt nur auf Websites einzugeben, die mit https:// beginnen, denn dort werden die Daten verschlüsselt übertragen. Laut schrillen sollten die Alarmglocken, wenn der Anbieter einen Rabatt bei kompletter Vorkasse verspricht.

Die falsche Werbeanzeige

Vor allem bei Hotelbuchungen beobachtet das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) verstärkt Betrugsfälle, die mit einer Werbeanzeige im Netz starten. Sie sehen so aus, als wären sie vom Hotel selbst geschaltet, der Link führt aber zu einer dubiosen Reiseagentur im Ausland.

Dort sehen die Zimmerpreise dann zuerst stark diskontiert aus. Am Ende werden aber Wucher-Servicegebühren bis zu hundert Prozent und mehr aufgeschlagen. Während des Buchungsvorgangs ist das allerdings noch nicht erkennbar, warnt das EVZ. Die erschreckende Wahrheit zeigt dann erst die Rechnung, aber da ist der Betrag längst abgebucht.

So schützt man sich: Genauestens die Verlinkung anschauen, erheblich billigeren Angeboten als beim Hotel selbst misstrauen.

Zahlen am Portal vorbei

Bei Online-Portalen wie Booking lassen sich Hotels mit Zahlung erst beim Aufenthalt buchen. Wer dann eine Mail angeblich vom Hotel bekommt, es sei „aus Kostengründen“ vorab und direkt zu bezahlen, der könnte ins Visier von Ganoven gekommen sein, die den Mailverkehr mit Booking abgefischt haben.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt, bei Online-Buchungen immer die Möglichkeit „Zahlung in der Unterkunft“ zu wählen. Wenn das nicht möglich ist, sollte man stets nur innerhalb der gewählten Buchungsplattform und nicht direkt beim Hotel bezahlen. Funktioniert etwas nicht beim Bezahlvorgang, sollte nur der Kundenservice, der auf der Originalseite des Buchungsportals angegeben ist, kontaktiert oder notfalls das Hotel direkt angerufen werden, um die Lage zu checken.

Hellhörig sollte man auf jeden Fall werden, wenn der unbekannte private Vermieter das Geschäft „am Finanzamt vorbei“ machen will. Zitatbeispiel: „Die Steuer muss doch nicht alles wissen, oder?“ Wer den Staat so offensichtlich betrügen will, der verhält sich vermutlich auch seinem Vertragspartner gegenüber nicht besser.

Kontakt über Instagram oder Facebook

Auch seriöse Reisebüros machen Werbung über Social Media. Aber wer nur über WhatsApp und Facebook erreichbar ist und möglichst noch volle Vorkasse verlangt, der hat etwas zu verbergen.

Die Verbraucherzentralen empfehlen: Immer anrufen, sich den vollen Namen und eine komplette Adresse geben lassen und bei der Buchung bei privaten Vermietern dazu auch noch eine Ausweiskopie.

Preis steigt beim letzten Buchungsschritt

Wer hat das nicht schon erlebt? Da findet man endlich einen passenden Trip für einen guten Preis. Aber dann, beim letzten Buchungsschritt, werden plötzlich noch ein halbes Dutzend Posten obendrauf gepackt: eine Versicherung, die nur mit Mühe wegzuklicken ist, eine nicht näher bezeichnete Servicepauschale, eine Gebühr.

Offiziell ist all das verboten, der Anbieter muss von vornherein einen Endpreis nennen. Die einzige Lösung: Preise inklusive Gebühren vergleichen.

Beim Stornieren hereingefallen

Besonders perfid sind falsche Service-Hotlines. Ein Beispiel: Eine Urlauberin hatte aus Versehen einen Koffer zu viel für ihre Flugreise gebucht und wollte das Gepäckstück stornieren. Sie hatte über das Online-Reisebüro Opodo gebucht. Im Internet suchte sie nach einer Telefonnummer, gelangte aber zu einer Fake-Hotline.

Die Dame am anderen Ende der Leitung gab sich als Mitarbeiterin von Opodo aus und versprach, das zu viel gebuchte Gepäck zurückzuerstatten. Dazu sei nur mal eben eine App herunterzuladen, um den Rest würde sie sich kümmern. Die Kundin installierte das Tool noch während des Gesprächs und wurde kurz darauf aufgefordert, eine Meldung ihrer Bank-App zu bestätigen. Das tat sie ebenfalls – und schon waren 976 Euro von ihrem Konto abgebucht.

Damit solche Schäden nicht entstehen, sollten einige Grundregeln beachtet werden: Nicht blind den von Suchmaschinen vorgeschlagenen Kontakten vertrauen. Keine Apps herunterladen. Niemals Bank- und Kreditkartendaten am Telefon preisgeben. Seriöse Airline-Mitarbeiter fragen nicht am Telefon danach. Und recherchieren Sie am besten schon vor der Buchung eine offizielle Telefonnummer für Notfälle!

Die Masche mit der Karten-Garantie

Das Hotel über einen seriösen Anbieter gebucht – und trotzdem hereingefallen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beschreibt den Trick so: Kurz nach der Buchung erhält der Kunde eine Mail: „Aufgrund einer Aktualisierung der Buchungsregeln sind wir gezwungen, eine zusätzliche Karten-Garantie zur Sicherung Ihrer Unterkunft zu verlangen.“ Buchungsnummer und Reisedatum stimmen.

Klickt der Kunde nun auf den angegebenen Link, dann liefert er auf einer gefälschten Booking-Website seine Kartendetails ab. Oft gehen die Datendiebe dann mit der Plastikkarte einkaufen.

Fake-Helpdesk im Schadensfall

Auch während der Reise kann man noch hereinfallen: dann nämlich, wenn ein Flug ausfällt oder sonst ein Problem auftritt. Wer in diesem Moment hektisch auf seinem Handy herumtippt, um auf der Website der Airline Rat zu suchen und umzubuchen, der achtet wohl kaum darauf, ob die Airline-Website auch wirklich echt ist.

Das machen sich Betrüger zunutze und bauen täuschend echte Schadens-Helpdesks nach. Lufthansa warnt auf ihrer eigenen Seite unter der Rubrik „Fluginformationen“: „Aktuell sind über die gängigen Suchmaschinen im Internet betrügerische Online-Seiten mit angeblichen Lufthansa-Kontakten erkennbar.“

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke