Online-Händler soll gefälschte Deutschlandtickets verkauft haben
Das Deutschlandticket ist bei vielen Bahnreisenden beliebt, denn damit gelangt man nicht nur zur Arbeit, sondern kann auch im eigenen Land in den Urlaub fahren. Mittlerweile ist das Ticket aber offenbar auch zum Ziel von Betrügern geworden. Medienberichten zufolge häuften sich kürzlich Fälle, bei denen Fahrgäste vom Bahnpersonal bei der Kontrolle als Schwarzfahrer identifiziert wurden. Und das, obwohl sie für ihr Deutschlandticket bezahlt und es dabei hatten. Grund dafür soll eine perfide Masche sein.
Laut einer Recherche des Onlinemediums "Heise" steckt der Fahrkartenshop "D-Ticket.su", der auch über "d-ticket.com" und "de-ticket.com" erreichbar ist, dahinter. Geködert wurden Kunden demnach mit einer Vergünstigung: Kauft man bei dem Anbieter ein Deutschlandticket mitten im Monat, wird der Preis für die bereits abgelaufene Zeit anteilig abgezogen. Vorbild scheint hier der Hamburger Verkehrsverbund zu sein, der dieses Modell anbietet – allerdings legal. Inzwischen warnen mehrere Verkehrsbetriebe wie die Rheinbahn vor "D-Ticket.su".

Digitale Signatur führt zu anderen Unternehmen
Auf den ersten Blick mag die Seite seriös wirken, doch durch eine Analyse eines dort erworbenen Deutschlandtickets wurden die recherchierenden Journalisten misstrauisch. Denn die digitale Signatur des QR-Codes führt zur "Vetter GmbH", einem kleinen Verkehrsbetrieb aus Sachsen-Anhalt, der aber nichts damit zu tun haben will. "Wir kaufen regelmäßig Test-Tickets auf diversen Fake-Shops zur Überprüfung. Auf der Seite d-ticket.su haben wir mehrere Tickets zu Untersuchungszwecken gekauft", zitiert "Heise" das Unternehmen. Der verwendete Kryptoschlüssel wurde für ungültig erklärt, nachdem der Missbrauch aufgefallen war.
"Wir haben dann Testkäufe auf der Plattform durchgeführt, um zu sehen, ob es weitere Tickets von uns gibt", sagte ein Sprecher der "Vetter GmbH" der "Bild"-Zeitung. Diese habe man nicht gefunden, stattdessen aber Lizenzen von vielen anderen Unternehmen. "Die Betriebe haben wir informiert", versichert er. Mittlerweile sollen mehrere Strafanzeigen gestellt worden sein.
Online-Shop dementiert Vorwürfe zu gefälschten Deutschlandtickets
Der beschuldigte Online-Shop "D-Ticket.su" hat sich mittlerweile auch zu dem Fall geäußert. "Die entstandenen Missverständnisse und Vorwürfe, insbesondere Anschuldigungen des Betrugs, weisen wir entschieden zurück", heißt es auf der Website. Die digitale Abwicklung der Tickets werde von "einem renommierten Mobilitätsunternehmen in Bayern" bereitgestellt. Der Name wird jedoch nicht genannt, da der Partner auf Anonymität bestehe.

Nahverkehr Droht dem Deutschlandticket 2026 das Aus?
Dem Unternehmen sei auch wichtig gewesen, dass "D-Ticket.su" im Ausland sitzt, so die Stellungnahme. Ein plötzlicher "Kommunikationsstillstand" habe im Februar "zu massiven Problemen mit den Tickets geführt, die eine Welle von Kundenbeschwerden auslösten".
lw- Deutschlandticket
- Betrug
- Bahn
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke