Ein Berliner Restaurant sorgt mit einer Werbeaktion auf dem Israeltag der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Berlin und Brandenburg für Aufregung. Das israelische Lokal „Feinberg’s“ bot bei der Veranstaltung in Schöneberg einen Cocktail mit „zerhackstückelter“ Wassermelone an – eine Anspielung, die vielfach als unsensibel und provokant gewertet wurde. Hintergrund ist die symbolische Bedeutung der Wassermelone in der palästinensischen Protestbewegung.

Die Betreiber des Restaurants veröffentlichten eine Stellungnahme, in der sie betonten, sich mit ihrer Aktion ausdrücklich gegen antisemitische Symbole wenden zu wollen. Die Wassermelone stehe ihrer Auffassung nach nicht für humanitäre Anliegen, sondern sei ein Zeichen für Antisemitismus, Gewaltverherrlichung und Unterstützung terroristischer Gruppen wie der Hamas. Die Reaktion auf die Aktion bezeichneten sie als entweder „nützliche Idiotie“ oder bewusste Unterstützung antisemitischer Narrative. Man wolle solchen Symbolen notfalls mit Spott begegnen, hieß es weiter.

Auf einem Werbebanner des „Feinberg’s“ war ein Löwe mit israelischer Flagge zu sehen, der vor Wassermelonen posiert – einige Früchte waren als Gesichter dargestellt. Nach eigener Darstellung erhielt die DIG Berlin und Brandenburg erst nach dem Fest Kenntnis von der Darstellung und distanzierte sich daraufhin öffentlich. In einem Instagram-Beitrag hieß es, man könne nachvollziehen, dass Palästinenser sich davon angegriffen fühlen könnten, auch wenn die Darstellung offenbar satirisch gemeint gewesen sei. Die DIG bat das Restaurant darum, künftig auf „derart fragwürdige Werbung“ zu verzichten.

In sozialen Medien hatte es zuvor scharfe Kritik an der Aktion gegeben. Der Rechtsanwalt Ademir Karamehmedovic kündigte auf der Plattform X sogar eine Strafanzeige gegen die Betreiber an. Auch die Künstlerin Ellen Roß, die sich häufig kritisch gegenüber Israels Politik äußert, bezeichnete das Plakat als „Wahnsinn“ und forderte eine Reaktion von Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sowie vom DIG-Präsidenten Volker Beck. Prosor war laut Fotos vor dem Stand des Restaurants zu sehen, äußerte sich jedoch auf eine Anfrage des „Tagesspiegel“ nicht zu dem Vorfall.

Die Wassermelone wird seit Jahrzehnten bei propalästinensischen Protesten als Symbol eingesetzt. Ihre Farben – Rot, Schwarz, Grün und Weiß – entsprechen denen der palästinensischen Flagge. Nach dem Verbot der palästinensischen Fahne im Gazastreifen und im Westjordanland durch Israel nach dem Sechstagekrieg 1967 wurde die Frucht zu einem Ersatzsymbol im Widerstand gegen die israelische Besatzung.

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