Donald Trump verhandelt mit Putin. Dessen Armee greift derweil in der Ukraine gezielt Zivilisten an. Für den US-Präsidenten wird die eigene Ohnmacht zum Problem. ">

Die jüngsten Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine könnten eine direkte Folge der laufenden Verhandlungen der US-Regierung mit dem Kreml sein. "Möglicherweise hält sich Russland an die Vereinbarung, die ukrainische Energieinfrastruktur nicht mehr anzugreifen. Und schießt mit Raketen, die früher ein Kraftwerk getroffen hätten, nun auf Zivilisten", sagt Christian Mölling, Sicherheitsexperte beim Brüsseler Thinktank "European Policy Center" in der neuesten Ausgabe des stern Podcasts "Die Lage – International". Am Palmsonntag waren bei einem Doppelschlag mit Raketen auf Kirchgänger in der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine 34 Zivilisten ums Leben gekommen. Es war der schwerste bekannte Angriff auf Zivilisten seit Kriegsbeginn.

Möglicherweise, so Mölling, habe der Angriff auf Sumy auch noch weitaus größere Zerstörung zum Ziel gehabt. Es gebe Hinweise, wonach die Ukraine dort am Palmsonntag eine Parade zu Ehren von Militär-Veteranen geplant hatte. Die Frage, ob es eine gute Idee sei, eine solche Parade ohne ausreichende Flugabwehr in Reichweite russischer Raketen anzusetzen, ändere aber nichts an der Perfidie des Angriffs. "Es war das Ziel, maximalen Schaden, die größtmögliche Zahl an Toten unter der Zivilbevölkerung zu erzeugen." Darauf deuteten auch die Zweitschläge gegen Helfer und einen Bahnhof hin, an dem nach der ersten Attacke Evakuierungszüge angekommen seien, sagt der Sicherheitsexperte.

Donald Trump lässt massiv US-Truppen in den Nahen Osten verlegen

Der US-Präsident, dessen erklärtes Ziel es ist, den Ukraine-Krieg rasch zu beenden, wirkt nach Einschätzung Mölling angesichts der zunehmenden Gewalt hilf- und machtlos. "Trump merkt gerade, dass er sich total verstiegen hat. Das Ding wächst ihm über den Kopf", sagt Mölling. Leidtragender sei der ukrainische Präsident Selenskyj, den Trump nun versucht, als Sündenbock zu brandmarken. "Das ist eine Feierstunde für den Kreml", so der Experte.

Mit Sorge verfolgt Sicherheitsexperte Christian Mölling das Großaufgebot an Bombern, Raketen und Flugzeugträgern, das die USA in den vergangenen Wochen in den Nahen Osten verlegt haben. "Es wirkt so, als ob ein Angriff auf die Huthi-Rebellen im Jemen bevorsteht", mit massiver Unterstützung aus der Luft durch die USA. Weil dazu aber US-Tuppen am Boden Ziele markieren müssten, drohten erhebliche Risiken. "Misslingt so eine Mission, stecken die USA tiefer drin als vorher."

  • Donald Trump
  • Ukraine
  • Wladmir Putin
  • Sumy
  • Jemen
  • Huthi
  • Russland

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke