US-Präsident Donald Trump strebt eine Einigung im Zollstreit mit der Europäischen Union an. Er glaube zu „100 Prozent“ an einen Deal, sagte Trump bei einem gemeinsamen Auftritt mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni im Weißen Haus.

Meloni äußerte sich ebenfalls optimistisch über eine Lösung. Sie nannte die USA einen „verlässlichen Partner“. „Ich bin sicher, dass wir einen Deal machen können“, sagte Meloni. Sie wolle Trump nach Italien einladen und Möglichkeiten ausloten, ein Treffen mit anderen Europäern zu organisieren.

Trump äußerte sich nicht zu der Frage, ob er EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen will, die im Namen der Mitgliedsländer über die Zölle verhandelt. Er sagte aber: „Wir werden kaum Probleme haben, ein Abkommen mit Europa oder irgendjemand anderem zu schließen.“

Meloni steht dem US-Präsidenten nahe. Wie viele andere europäische Regierungschefs hatte Meloni aber Trumps Ankündigung neuer Strafzölle kritisiert. Dennoch bot sie sich als „Brückenbauerin“ an.

Trumps Zölle belasten Eurozone – EZB reagiert

Trump hatte Anfang April einen Mindestzollsatz von zehn Prozent für alle Handelspartner verkündet. Für rund 60 Länder verhängte er zunächst noch teils deutlich höhere Aufschläge. Für die EU waren Zölle von 20 Prozent vorgesehen. Eine Woche später vollzog der US-Präsident jedoch eine Kehrtwende und verkündete eine „Pause“ für 90 Tage.

Im Weißen Haus antwortete er heute auf die Frage einer Journalistin danach, was geschehen werde, wenn es am Ende der von ihm angesetzten 90-tägigen Pause nicht zu einer Vereinbarung komme – und reagierte leicht spöttisch: „Was? Sie denken, es wird kein ... natürlich wird es ein Handelsabkommen geben“, sagte er. Die EU wolle „unbedingt“ einen Deal machen.

Für die EU bleiben aktuell der neue US-Basiszoll von 10 Prozent und 25 Prozent Zoll auf Autos, Stahl und Aluminium aus Europa bestehen. Trump will zudem neue Sonderzölle im Bereich der Halbleiterindustrie und auf Medizinprodukte ankündigen. Zudem fährt Trump einen harten Zollkurs gegen China.

Der Zollstreit könnte die Wirtschaft im Euroraum erheblich belasten. Die Europäische Zentralbank senkt inmitten der Zollturbulenzen zum siebten Mal seit vergangenem Juni die Leitzinsen. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagensatz wird um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent verringert.

Schon im März – vor Trumps Zollschlag – hatte die EZB ihre Wachstumsprognose für 2025 auf 0,9 Prozent gesenkt.

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