Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, setzt unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump weiterhin auf die Bündnistreue der Vereinigten Staaten– und hält auch an den Rüstungskooperationen mit den Amerikanern fest.

„Meine größte Herausforderung ist im Moment, die Einsatzbereitschaft der Truppe schnell sicherzustellen – und das muss ich mit allen auf dem Markt zur Verfügung stehenden Mitteln tun“, sagte Breuer WELT AM SONNTAG. „Wir schauen natürlich zunächst in Deutschland und Europa, ob dort etwas im Regal steht. Falls nicht, müssen wir angesichts des Zeitdrucks auch in den USA kaufen, wenn es dort verfügbar ist“, sagte Breuer und ergänzte: „2029 ist unsere Zielmarke, bis dahin müssen wir einsatzbereit sein.“

Auf die Frage, ob er im Falle eines russischen Übergriffs auf die baltischen Staaten Vertrauen in die USA habe, sagte der General des Heeres: „Ja, absolut.“ Er sei gerade in Amerika gewesen und habe bei seinen Kollegen an keiner Stelle erkennen können, „dass man von der Nato abrückt“. Er erlebe im Gegenteil, „dass gerade die Generalstabschefs aller Nato-Staaten enger zusammenrücken. Dass man den Schulterschluss sucht, sehr viel mehr konsultiert und Analysen austauscht als in den vergangenen Jahren“, so Breuer.

Deutschlands oberster Soldat sieht „eine deutliche Bedrohung durch Russland“, dessen Streitkräfte im nächsten Jahr mit 1,5 Millionen Soldaten doppelt so groß sein würden wie vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Wir sehen, dass jährlich um die 1500 Kampfpanzer entweder neu produziert oder aus Depots herausgeholt und instand gesetzt werden – das ist deutlich mehr, als für den Krieg gegen die Ukraine gebraucht wird. Und die Lager werden mit Munition gefüllt“, so Breuer.

Nach seiner Einschätzung wäre Russland 2029 „damit zu einem großmaßstäblichen, konventionellen Angriff auch auf Nato-Gebiet in der Lage“. Es sei Putins Ziel, „die Nato als Bündnis zu schwächen und zu zerstören und unsere westliche Gesellschaftsform zu diskreditieren“.

Das vollständige Interview mit Generalinspekteur Breuer lesen Sie an diesem Samstag auf WELT sowie gedruckt in der WELT AM SONNTAG.

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