Kabarettist Dieter Nuhr hat in der ARD-Sendung „Maischberger“ am Mittwochabend mit persönlichen Anekdoten aus seinem Umfeld die Migrationspolitik kritisiert. Dabei griff er auch SPD-Chefin Saskia Esken und Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge an. Man habe die Sorgen der Bürger um die Migration lange nicht ernst genommen, so Nuhrs Tenor.

„Frau Esken sagte, dass das gar kein Thema für Normalbürger ist. Ich weiß nicht, wann sie das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen hat. Einem Normalbürger, der Kinder in der Schule hat“, begann der Comedian.

Er erzählte: „Ein Freund von mir zahlt Schutzgeld an Leute aus der Klasse seines Sohnes, damit sie das Kind auf dem Schulweg nicht angreifen. Ein anderer Freund von mir – dessen Tochter geht nicht mehr mit kurzem Röckchen in die Schule, weil sie Angst hat, als ‚Schlampe‘ zum Freiwild zu werden.“

„Reale Sorgen der Menschen“

Das seien die „realen Sorgen der Menschen“. In der Migration seien in den vergangenen Jahren „viele Fehler“ gemacht worden, so Nuhr. „Ich glaube, jetzt haben die meisten – vielleicht außer Frau Dröge – verstanden, dass das ein ernsthaftes Problem ist mit der Migration, weil wir überall rechte Regierungen ernten. Wenn jetzt nichts passiert, haben wir in vier Jahren eine AfD bei weiß-ich-nicht-wie-viel Prozent.“

Für Nuhr ist die „Brandmauer“ schon vor vielen Jahren eingerissen worden, „und zwar von Linken, die jeden als Rechten und Nazi bezeichnet haben, der ihrer Politik nicht gefolgt ist. Wenn jeder ein Nazi ist, dann gibt‘s für einen richtigen Nazi plötzlich gar keine Bezeichnung mehr“. Nuhr ergriff aber auch Partei für gut integrierte Migranten in Deutschland. „Das tut mir für sie auch leid“, sagte er.

Zuvor hatten sich die Grünen-Fraktionschefin Dröge und der Unionsfraktionsvize Jens Spahn in der Sendung einen Schlagabtausch geliefert. Spahn fragte: „Heißt die europäische Asylpolitik, dass am Ende alle illegalen Migranten in Deutschland ankommen?“ Dröge antwortete: „Das ist eine falsche Behauptung!“ Spahn: „Ihre Partei hat nicht zuletzt wegen der Migrationspolitik vor wenigen Wochen eine Wahl verloren.“

Dröge antwortete: „Auch das ist falsch!“ Spahn ließ sich nicht beirren: „Unsere Partei hat unter anderem wegen unserer Position in der Migrationspolitik eine Wahl gewonnen.“ Dröge: „Auch das ist falsch!“ Spahn solle sich fragen, ob ein Wähleranteil von unter 30 Prozent ein gutes Ergebnis für die CDU sei. Die Union hatte bei der Bundestagswahl im Februar 28,5 Prozent der Stimmen erhalten. In Umfragen ist die AfD mittlerweile gleichgezogen, in einer Ipsos-Erhebung lag sie zuletzt sogar vor der Union.

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