„Grüne am Tisch“, „Totalverweigerer“ – Nächste Opposition mit Koalitionsvertrag unzufrieden
Der Koalitionsvertrag von Union und SPD stößt bei der AfD auf Ablehnung. In einer ersten Einschätzung kritisierten die Parteichefs Tino Chrupalla und Alice Weidel die Energiepolitik der neuen Koalition.
„Friedrich Merz bricht auch sein Wahlversprechen einer Wirtschaftswende. Energie bleibt teuer, weil Kernenergie und günstiges Gas Tabuthemen bleiben“, sagten sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
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Günstige Energie sei aber „die wichtigste Standortbedingung“. „Im neuen GroKo-Kabinett sitzen die Grünen immer mit am Tisch“, meinten Weidel und Chrupalla. „Wenn die Alternative für Deutschland die nächste Regierung anführt, schaffen wir die Wende für die Wertschöpfenden.“
Die AfD fordert eine Rückkehr zur Kernkraft und den Bezug von Gas aus Russland trotz dessen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die Union hatte neue Kernkraftwerke in den Koalitionsvertrag verhandeln wollen, davon ist nun keine Rede mehr.
Auch die Grüne Jugend ist mit der Einigung nicht einverstanden. „Diese Koalition attackiert die Grundpfeiler unserer Gesellschaft“, sagte Jakob Blasel, Vorsitzender der Grünen Jugend, dem Portal „t-online“. „Statt sozialer Politik für alle, gibt es nur Wahlgeschenke für einige wenige.“
Er warf Union und SPD vor, eine „Entrechtung“ von Migranten, Beschäftigten und Bürgergeldempfänger zu betreiben. „Sie alle werden die Leidtragenden der Pläne der kleinen Koalition sein.“ In Anspielung auf die Bürgergeld-Debatte sagte Blasel: „Echte Totalverweigerer in Deutschland findet man in Deutschland nur am neuen Kabinettstisch. Nämlich immer dann, wenn es um Klimaschutz geht.“
Nun seien die Grünen in der Opposition gefragt, sagte Blasel. „Niemand braucht eine SPD, die den 8-Stunden-Tag abschafft, aber alle Beschäftigten brauchen eine Grüne Partei, die sich für ihre Rechte, Löhne und Lebensgrundlage einsetzt.“
Linke: Koalitionsvertrag ist „Dokument der Ignoranz“
Die Linke kritisiert den Koalitionsvertrag ebenfalls. „Es ist ein Dokument der Ignoranz“, sagt Parteichefin Ines Schwerdtner der „Rheinischen Post“. „Ignoranz gegenüber den hart arbeitenden Menschen und gegenüber den großen Herausforderungen unserer Zeit: gesellschaftlicher Zusammenhalt, explodierende Mieten und immer weiter steigende Preise, die Zerstörung des Planeten und internationale Krisen.“
Keine dieser Herausforderungen werde auch nur annähernd „in ihrer Größe begriffen, und echte Lösungen vermisst man schmerzlich“, sagt Schwerdtner. Die Linke werde den Plänen von Union und SPD daher „entschlossen entgegentreten“.
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