"Wir müssen beten": Superstar Neymar verletzt sich kurz nach seinem Comeback in Brasilien erneut und bricht in Tränen aus. Dramatische Szenen spielen sich ab, der Körper des Stürmers scheint aufzugeben.

Neymar da Silva Santos Júnior, auch Neymar Jr. genannt, ist ein emotionaler Mensch. Als der Superstar mit seiner brasilianischen Nationalelf im WM-Viertelfinale von Katar vor knapp zweieinhalb Jahren dramatisch im Elfmeterschießen an Kroatien scheitert, kann er mit dem Weinen gar nicht mehr aufhören. Neymar weint die Tränen einer gesamten Nation, die endlich, nach 20 Jahren des Frusts, achteinhalb Jahre nach dem desaströsen 1:7 gegen die DFB-Elf im Halbfinale der Heim-WM, wieder einmal den größten aller Titel gewinnen wollte.

Es wurde nichts mit dem Triumph für Neymar und die Seleção und anschließend geht es bergab mit der Karriere des emotionalen Hochbegabten. Wenige Monate nach der WM wechselt der Brasilianer von PSG nach Saudi-Arabien. Die 90 bis 100 Millionen Euro, je nach Lage der Bonuszahlungen, machen ihn abermals zu einem der teuersten Fußballer weltweit. Dann reißt Neymar sich das Kreuzband und den Meniskus, absolviert für Al-Hilal nur drei Ligaspiele (kein Tor), bevor er in diesem Januar nach elfeinhalb Jahren auf Wanderschaft zu seinem Jugendklub FC Santos zurückkehrt.

Bei der umjubelten Vorstellung in Santos, einer Hafenstadt im Bundesstaat São Paulo, fließen bei Neymar erneut die Tränen. Ein Kreis schließt sich für ihn: Endlich wieder zu Hause, endlich wieder Fußball spielen, endlich wieder Heldentaten vollbringen. Doch der Traum geht (vorerst) nicht in Erfüllung.

Neymar sackt zu Boden

Nun weint Neymar erneut. Es sind diesmal nicht die Tränen einer ganzen Nation. Sie kullern einfach aus einem immer stärker nachgebenden Körper. Die Karriere des Superdribblers ist ohnehin geprägt von Verletzungen, nun scheint der linke Oberschenkel des mittlerweile 33-Jährigen dem Profifußball nicht mehr gewachsen.

Die ersten beiden Ligaspiele der gerade beginnenden Campeonato Brasileiro Série A verpasst Neymar mit einer Verletzung an eben jenem Oberschenkel. Am Wochenende steht er bei seinem ersten brasilianischen Ligaspiel seit 2013 45 Minuten auf dem Feld und verliert 0:1 bei Fluminense. Nun folgt direkt in der zweiten Partie der nächste Schock. Am Mittwoch läuft er erstmals als Kapitän und von Beginn an für Santos auf, schreitet mit seiner kleinen Tochter auf dem Arm auf das Feld. Sie trägt ein Santos-Trikot mit dem Aufdruck "Papai" auf dem Rücken. Doch dann muss Neymar beim 2:0-Sieg gegen Atlético Mineiro mit einer erneuten Muskelverletzung im vermaledeiten linken Oberschenkel bereits nach nur 32 Minuten vom Platz.

Und so entwickelte sich das Drama: Irgendwann fasst sich Neymar, das Gesicht schmerzverzerrt, an die vormals verletzte Körperstelle, die ihm ohne Fremdeinwirkung wieder Probleme bereitet. Sofort fließen die ersten Tränen. Kurz darauf sackt der Superstar zu Boden, rollt seine Stutzen nach unten und pfeffert die Schienbeinschoner frustriert auf den Rasen. Mitspieler und Gegner eilen sofort zu ihm, dann auch die medizinische Abteilung.

Doch das Häufchen Elend auf dem Grün schluchzt unentwegt und reagiert nicht auf die Umstehenden, den Blick starr nach unten gerichtet. Sein ehemaliger Seleção-Kollege Hulk, mittlerweile Kapitän von Mineiro, hilft Neymar auf, bevor er unter Sprechchören und Applaus von einem kleinen Auto vom Platz gefahren wird. Der Stürmer vergräbt sein Gesicht in den Händen.

Neymar-Trainer: "Wir müssen beten"

"PRINZ! Die Nation von Santos ist mit dir", schreibt sein Klub anschließend in den sozialen Netzwerken. Von den neun Spielen, die Neymar im Santos-Trikot bestritten hat, konnte er nur einmal 90 Minuten durchspielen. Neymars zweite Ära bei Santos ist schon nach so kurzer Zeit geprägt von Verletzungen und der Schwierigkeit, den Körper noch einmal wirklich fit zu bekommen.

Fällt er wieder länger aus? "Es ist noch zu früh, um etwas zu sagen. Wir haben noch keine Diagnose", erklärt Trainer César Sampaio nach dem Spiel. So oder scheint die Karriere des 128-fachen Nationalspielers, des ehemaligen 222-Millionen-Manns, langsam aber sicher auf das Ende zuzusteuern. Eine Karriere, die so viele Hoffnungen hervorrief in seiner Heimat und bei seinen Fans. Die aber immer wieder durch Verletzungen, Eskapaden und den vielen geplatzten Träumen von den ganz großen Titeln befleckt wurde.

Am heutigen Donnerstag wird sich der Stürmer Tests unterziehen, um den Schweregrad seiner erneuten Verletzung zu bestimmen. Und auch ganz ohne Tränen fügt Neymars Coach emotional hinzu: "Wir müssen beten, dass es nicht etwas ist, das ihn für längere Zeit ausfallen lässt."

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