„Einer der größten Raubüberfälle der Fußball-Geschichte“
Nach dem denkwürdigen Abend im Pariser Prinzenpark fand der frühere Liverpool-Star Jamie Carragher deutliche Worte. „Es ist einer der größten Raubüberfälle in der Geschichte des Fußballs. Ich kann meinen Augen nicht trauen. PSG war unglaublich, sie haben Liverpool in Grund und Boden gespielt“, sagte der frühere englische Nationalverteidiger am Mikrofon des Senders CBS und vermochte den äußerst glücklichen 1:0-Sieg des englischen Spitzenreiters bei Paris Saint-Germain kaum erklären.
War es auch nicht: Mit 27:2 Torschüssen und 70 Prozent Ballbesitz hatte PSG das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League klar dominiert. Allein in der ersten Halbzeit zählten die Statistiker zehn gute Tormöglichkeiten für Paris, ein Treffer wurde wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung aberkannt.
Zudem wuchs ein Mann beim FC Liverpool über sich hinaus: Alisson Becker. Der brasilianische Keeper hielt, was kaum zu halten war. Mit neun teils unglaublichen Paraden stoppte er den französischen Meister.
„Ich hatte schon viele gute Spieler als Trainer, aber nie den besten Torhüter der Welt – bis heute“, sagte Liverpool-Coach Arne Slot: „Er hat gezeigt, dass er der Beste der Welt ist. Hier mit einem Sieg nach Hause zu fahren, ist vielleicht ein bisschen mehr, als wir verdient haben.“
„Wahrscheinlich die beste Leistung meiner Karriere“, sagt Alisson
2018 hatte Jürgen Klopp den Keeper für rund 75 Millionen Euro von der AS Rom an die Anfield Road geholt. Das Geld war bestens angelegt. Mit Alisson wurde die Schwachstelle im Tor der Reds behoben. Liverpool gewann anschließend mit dem Brasilianer zwischen den Pfosten die Champions League (2019), die Meisterschaft (2020) und den Pokal (2022).
Aber selten waren die Paraden von Alisson so dringend nötig wie am Mittwochabend. „Das war wahrscheinlich die beste Leistung meiner Karriere“, kommentierte der Keeper, der natürlich als Man of the Match gekürt wurde. Ganz nebenbei leitete der 32-Jährige mit einem weiten Abschlag auch noch den Siegtreffer von Harvey Elliott ein (87.). Sein Abschluss ins lange Eck war der einzige Ball, der an diesem Abend direkt aufs Tor der Franzosen flog. Und dann gleich hinein.
Entsprechend groß war der Frust bei den Gastebern. „Ich bin sehr stolz auf mein Team, aber manchmal ist Fußball unfair“, sagte Trainer Luis Enrique: „Wir hätten viel mehr verdient gehabt. Ihr bester Spieler war der Torwart, das zeigt, wie das Spiel gelaufen ist.“ Dennoch sei seine Mannschaft noch längst nicht ausgeschieden: „Wir haben erst das Hinspiel gespielt und im Rückspiel nichts mehr zu verlieren. Wenn wir die Leistung wiederholen, können wir weiterkommen.“
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