Nach dem 1:2 (0:1) vor eigenem Publikum gegen Inter Mailand droht dem FC Bayern das Aus im Champions-League-Viertelfinale und das Ende aller Final-Träume im eigenen Stadion. Doch die Münchner geben sich kämpferisch und haben auch einige Argumente.

„Das war ein wichtiger Sieg für uns. Er war ein hartes Stück Arbeit, aber wir waren auch effizient vor dem Tor“, sagte Mailands Torwart Yann Sommer bei Amazon Prime: „Wir mussten viel aushalten, insbesondere in der zweiten Halbzeit. Aber wir waren sicher hinten. Und das war auch der Schlüssel.“

Überwunden wurde Sommer nur einmal – ausgerechnet von Thomas Müller, dessen Abschied zum Saisonende vom FC Bayern erst gerade bekanntgegeben worden war und der trotz der Verletzung von Jamal Musiala bis zur Schlussviertelstunde auf der Bank gesessen hatte.

„Thomas gibt immer Energie. Er weiß, wo er stehen muss. Er weiß, wo die Mitspieler stehen und wo das Tor steht. Das hat er heute auch wieder gezeigt“, lobte Abwehrspieler Konrad Laimer seinen Mannschaftskollegen. Müller traf in der 85. Minute zum zwischenzeitlichen Ausgleich und hatte bereits drei Minuten zuvor nur Pech, als sein strammer Schuss von Mailands Alessandro Bastoni gerade noch abgeblockt wurde.

Wirklich Probleme hatte Müller erst nach dem Abpfiff, als ein TV-Reporter ihm angesichts seiner märchenhaften 15 Minuten in Verbindung mit dem bevorstehenden Abschied etwas zu viel Pathos in die Fragen packte. „Hatte ich hier ein Abschiedsspiel oder ein Viertelfinal-Hinspiel? Ich will mich über das Spiel unterhalten – ich bin hier nicht auf einer Farewell-Tour. Ich bin gerade Sportler“, sagte Müller, gedanklich offenbar noch weit entfernt von seinem Abschied.

Die Bayern glauben an sich

Auf die Rolle als Reservespieler wollte er nicht eingehen. Wäre es Erfolg versprechender gewesen, hätte er von Beginn an gespielt? „Eine interessante Frage, auf die ich natürlich jetzt nicht reinfalle. Bis das Rückspiel nicht gespielt ist, geht es hier nicht um irgendwelche Nebenkriegsschauplätze“, so Müller: „Wir haben das Hinspiel gespielt und haben uns das vom Ergebnis her sicherlich anders vorgestellt. Beim zweiten Gegentor können wir es deutlich besser machen. Aber wir wissen, dass da auf jeden Fall noch einiges drin ist.“

Mannschaftskollege Laimer pflichtet ihm bei: „Es ist Halbzeit. Es gibt sicher ein großes Spiel nächsten Mittwoch. Die Chance ist auf jeden Fall voll da. Wir haben genug Mittel, um ihnen weh zu tun. Solche Spiele werden in Details entschieden. Das hat man auch heute gesehen. Wir haben auf jeden Fall das Zeug, das Spiel zu gewinnen.“

Und auch Trainer Kompany sieht die Chancen auf das Weiterkommen allenfalls gemindert, keinesfalls genommen. „Schade natürlich mit dem Gegentor kurz vor Schluss“, sagte der Belgier: In der ersten Halbzeit haben wir die Möglichkeiten gehabt,um zwei oder drei oder sogar mehr Tore zu schießen. Wir waren gefährlich. Ich weiß, dass Mailand auswärts immer schwierig ist, aber wir haben da unsere Chance. Ich hatte auch heute nicht das Gefühl, dass wir kein Tor schießen können. Wir hatten unsere Möglichkeiten. Wir glauben noch voll an unsere Chancen in Mailand.“

Am Ende schloss Müller auch noch Frieden mit dem Reporter: „Du musst dich bei Inter beschweren, dass ich jetzt so angefressen bin.“ In einer Woche soll das dann der Gegner direkt spüren – wenn Kompany ihn dann vielleicht von Beginn an spielen lässt.

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