Lange Zeit war das Thema vom Tisch gewesen. Die deutschen Fans schienen gelernt zu haben, nachdem es auf Turnieren der European Tour in der Vergangenheit immer wieder mal zu Störungen und ausfälligen Aktionen oder Gesängen von Fans gekommen war. Bis zu den International Darts Open von Riesa an diesem Wochenende.

Am Sonntagnachmittag stand bei dem Turnier der European Tour das Achtelfinale zwischen dem Waliser Gerwyn Price und Nathan Aspinall aus England auf dem Programm. Price führte bereits mit 5:2, der Nummer zwölf der Welt fehlte nur noch ein Leg zum Einzug ins Viertelfinale, ehe sich das Publikum als weiterer Gegner auf den Plan trat.

Irgendjemand machte sich einen Spaß daraus, Price mit gezielten lauten Pfiffen in seine Wurfbewegung zu stören. Auch die Aufforderung von Caller Huw Ware konnte den oder die Täter nicht abhalten, der Sicherheitsdienst in der Halle scheiterte offenbar auf der Suche nach den Unverbesserlichen.

Price, aber auch Aspinall unterbrachen mehrfach für einige Sekunden ihr Match, gestikulierten in Richtung der Zuschauer, blieben aber ebenfalls erfolglos. „The Asp“ holte gegen den sichtlich wütenden Waliser währenddessen auf, überstand einen Matchdart Prices auf dem Bullseye und glich zum 5:5 aus.

Im entscheidenden Leg schien sich der „Iceman“ trotz weiterer Störmanöver noch einmal sammeln zu können und stellte sich 40 Punkte Rest, während Aspinall bei 121 Zählern wartete. Der Engländer aber traf die Triple-20 und die Single-11 und checkte spektakulär über das Bullseye.

Verärgerung bei Veranstalter und Spielern

Eine Aktion, zu der es ohne die Pfiffe wohl nicht mehr gekommen wäre, wie auch TV-Kommentator Adrian Geiler in seinem ersten Fazit bei DAZN völlig richtig feststellte: „Pfiffe haben Gerwyn Price dieses Match gekostet.“

Auch Aspinall widmete sich nach kurzem Jubel direkt dem Schatten, der über dem Erfolg lag und ahmte mit den Fingern einen Pfiff nach, schüttelte den Kopf und machte eine abfällige Geste in Richtung des Publikums.

„Wir haben hier zwei Spieler auf der Bühne, wo der eine Spieler einen Average von 105 spielt und der andere einen Average von 103. Weltklasse, weltklasse Darts. Und wir haben hier ein paar Leute, die in der Situation nichts Besseres zu tun haben, als da reinzupfeifen“, sagte Philip Brzezinski, der Master of Ceremonies, anschließend am Hallenmikrofon: „Es ist wirklich – sorry! – an Dämlichkeit nicht zu überbieten. Wir wollen doch, dass die Jungs hier ihr bestes Spiel auspacken können. Tut uns doch bitte einen Gefallen: Lasst dieses Gepfeife sein. Wir wollen das nicht haben, und die Jungs wollen so auch nicht gewinnen.“

Aspinall pflichtete ihm in seinem Siegerinterview bei: „Alles, was ich sagen will, ist: Passt mal auf, ich weiß, ihr singt jetzt meinen Namen, aber wir sind alle hier für eine gute Zeit. Und egal, wer spielt, ob ihr ihn mögt oder nicht – ihr habt eine bessere Zeit, wenn wir gute Darts werfen. Und das Pfeifen beeinflusst uns, also singt und jubelt, macht, was immer ihr wollt. Aber stoppt dieses Pfeifen. Denn es beeinflusst uns. Ihr bezahlt doch Geld, um guten Sport zu sehen.“

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke