"Größter Traum" wird wahr: Curler fahren zu Olympia
Erstmals seit 2014 qualifizieren sich die deutschen Curler wieder für die Olympischen Spiele. Die arg holprige Weltmeisterschaft endet somit versöhnlich. Am letzten Tag braucht es allerdings nochmal eine spielerische Topleistung der Deutschen.
Nach dem gelungenen WM-Abschluss war Uli Kapp stolz und erleichtert zugleich. "Die Stimmung ist ausgelassen. Jetzt können wir uns auf Olympia freuen", sagte der Bundestrainer der deutschen Curler dem Sportinformationsdienst. Nach dem 9:4-Sieg gegen die USA war bei der WM in Kanada zwar bereits nach der Hauptrunde Endstation, dafür löste der Sensations-Europameister von 2024 aber erstmals seit Sotschi 2014 wieder das Ticket für die Olympischen Spiele.
"Für mich geht der größte Traum in Erfüllung, das auch als Trainer zu schaffen", sagte Kapp, der schon 1998 in Nagano und 2006 in Turin als Aktiver dabei war, mit Blick auf die Spiele in Cortina d'Ampezzo im nächsten Winter. "Die Jungs sind sehr glücklich, und ich bin sehr stolz auf sie. Der EM-Titel war keine Eintagsfliege, sie haben über die ganze Saison hervorragend gespielt."
Eine offizielle Bestätigung des Weltverbandes World Curling stand aufgrund des komplizierten Quali-Prozederes mit einer kombinierten Wertung der Weltmeisterschaften 2024 und 2025 vor dem Finale zwischen Schottland und der Schweiz am Sonntagabend (23 Uhr) noch aus. Auf eine große Party und ein Jubelbild verzichteten Skip Marc Muskatewitz und seine jungen Mitstreiter Benjamin Kapp, Felix Messenzehl und Johannes Scheuerl sowie Ersatzmann Mario Trevisioldeswegen. "Wir wollen das erst offiziell haben, aber rechnerisch sind wir zu 100 Prozent dabei", sagte Kapp.
"Man muss der Mannschaft einfach auch Kredit geben"
Die WM-Woche im Temple Gardens Centre in Moose Jaw, die das deutsche Quartett auf Rang acht von 13 Mannschaften beendete, sei "wie eine Achterbahnfahrt" gewesen, sagte Kapp. "Man muss der Mannschaft einfach auch Kredit geben: Die sind einfach noch jung, die müssen auch sowas erstmal durchleben. Es war ein sehr enges Feld, sehr harte Gegner, da hat fast jeder jeden geschlagen."
Vor allem am Abschlusstag sei noch einmal "ordentlich Druck auf dem Kessel" gewesen, sagte Kapp. Nach der Niederlage gegen Schottland (1:6), das Mutterland des Sports, gegen das man im November bei der EM in Finnland im Finale noch völlig überraschend Gold geholt hatte, kam alles auf das direkte Duell mit den US-Amerikanern an. Dort untermauerten Muskatewitz und Co. dann aber mit einer "spielerischen Topleistung", dass sie zurück in der Weltspitze sind.
"Es war ein langer Weg", sagte Kapp, die Olympia-Quali sei für den Deutschen Curling Verband (DCV) "immens wichtig. Da geht es nicht nur um Fördergelder, sondern auch um Signale an die Öffentlichkeit." Nach beinahe zwei Jahrzehnten ohne Top-Platzierung bei Welt- und Europameisterschaften und dem Verpassen der Spiele 2018 und 2022 sei nun der Umbruch gelungen. "Wir haben hier mit jungen, talentierten Athleten zu tun. Im internationalen Vergleich sind das wirklich noch Jungs, die sind grün hinter den Ohren", sagte Kapp. Man sei zwar ein "kleiner Haufen, aber ein sehr ambitionierter".
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