Pentagon tilgt berühmten Bomber aus dem Archiv – wohl wegen seines Namens
Es ist vielleicht das berühmteste Flugzeug der US-Luftwaffe – und eines, das die Weltgeschichte für immer veränderte: Der B-29-Bomber "Enola Gay" war es, der im August 1945 die Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abwarf. Es war der erste Einsatz von Atombomben überhaupt, damit endete der Zweite Weltkrieg.
Natürlich hatte die "Enola Gay" damit auch ihren Platz in den Archiven des Pentagon sicher. Zumindest bis jetzt. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur AP befinden sich Fotos des Flugzeugs auf einer Streichliste des US-Verteidigungsministeriums. Sie sollen wie 26.000 andere Bilder aus dem Fotoarchiv entfernt werden. Dahinter steckt offenbar eine Anordnung von US-Präsident Donald Trump – und ein Missverständnis.

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"Enola Gay" steht auf der Streichliste
Trump hatte nach seiner Amtsübernahme allen Behörden die Anweisung erteilt, ihre Diversitätsprogramme zu beenden. Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration will der Präsident zumindest nicht mehr direkt unterstützen. Das Pentagon setzt diese Direktive um, indem es zahlreiche Bilder aus seinen Archiven tilgt, die auf Frauen, Schwarze oder Homosexuelle hinweisen.
Die "Enola Gay" ist wohl auf der Streichliste gelandet, weil ihr Name das Wort "gay" enthält, also "schwul". Mit Homosexualität hat der Begriff in diesem Kontext allerdings nichts zu tun. Das Flugzeug wurde nach der Mutter des Piloten, Colonel Paul W. Tibbets jr., benannt. Deren Name wiederum geht auf eine Romanfigur zurück.
Daneben streicht das Pentagon laut Bericht der AP auch Kriegshelden und Pioniere der US Army aus seinen Archiven, wenn diese Minderheiten angehören. So stünden Fotos von schwarzen Soldaten ebenso auf der Streichliste wie Jeannie Leavitt, die erste Kampfpilotin des Landes. Manche Bilder seien bereits entfernt worden, andere noch abrufbar, berichtet die Nachrichtenagentur.
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Verteidigungsminister will Pentagon grundlegend verändern
Auch in anderen Fällen ist offenbar ein grobes Raster angewendet worden, das kaum im Sinne der Anweisungen zu sein scheint. So soll das Bild eines Soldaten gelöscht werden, der ebenfalls den Namen Gay trägt. Bilder von Fischen landeten wohl auf dem Index, weil die Dateien Angaben zu den Geschlechtern der Tiere enthielten.
In seinem Dekret hatte Trump erklärt, die Diversitätsprogramme würde die Führungsfähigkeit wie auch den Zusammenhalt von Militärverbänden und damit die "Tödlichkeit" und "Kampfbereitschaft" der Truppe untergraben. Auch der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth ist ein entschiedener Gegner von Diversitäts- und Gleichstellungsmaßnahmen. Hegseth hatte vor seinem Amtsantritt angekündigt, seine Behörde grundlegend zu verändern.
Quellen: AP, "Forbes"
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