Neue Kämpfe in Syrien: Mehr als 700 Menschen getötet
Bei der neuen Eskalation in Syrien sind Aktivisten zufolge insgesamt mehr als 700 Menschen bei Massakern und Gefechten getötet worden. Sicherheitskräfte der Übergangsregierung hätten mindestens 501 Menschen getötet oder exekutiert, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder.
Syrien: Aktivisten sprechen von Massaker an alawitischen Zivilisten
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle, die den Konflikt über ein Netzwerk von Informanten verfolgt, sprach von Massakern in 29 Orten der Gouvernements Latakia, Tartus Hama und Homs. Die Küstenregionen gelten als Hochburgen der Alawiten, einer religiösen Gemeinschaft, der auch der gestürzte Machthaber Baschar al-Assad angehört. Die Beobachtungsstelle warf Kämpfern der islamistischen Interimsregierung Kriegsverbrechen vor. Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdurrahman, bezeichnete die Tötung alawitischer Zivilisten als "eines der größten Massaker während des Syrienkonflikts".

Eskalierende Gewalt Kehrt jetzt wieder der Bürgerkrieg nach Syrien zurück?
Einwohner von Banijas, einer der am stärksten von der Gewalt betroffenen Städte, berichteten, Tote lägen auf den Straßen oder in Häusern und auf den Dächern und niemand sei in der Lage, sie zu beerdigen. Bewaffnete hätten Bewohner stundenlang daran gehindert, die Leichen von fünf ihrer Nachbarn wegzubringen, die aus nächster Nähe erschossen worden seien. Von der Beobachtungsstelle veröffentlichte Videoaufnahmen zeigten Dutzende vor einem Haus aufgestapelte Leichen in Zivilkleidung. Blutlachen und weinende Frauen waren zu sehen.
Am Donnerstag waren bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von al-Assad und Sicherheitskräften der neuen Regierung eskaliert. Neben den Zivilisten wurden auch mehr als 200 Kämpfer auf beiden Seiten getötet.
Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hatte die Anhänger von Assad am Freitag zur Kapitulation aufgefordert. Die alawitischen Kämpfer müssten sich ergeben, "bevor es zu spät ist", sagte er in einer Ansprache im Onlinedienst Telegram.
DPA · AP · AFP jum- Syrien
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