Die Ukraine hat die von Kremlchef Wladimir Putin ausgerufene dreitägige Waffenruhe zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs mit dem Angebot einer sofortigen und längerfristigen Feuerpause gekontert. „Wenn Russland wirklich Frieden will, muss es das Feuer sofort einstellen“, schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf X.

Die Ukraine sei bereit, eine dauerhafte, stabile und vollständige Waffenruhe zu unterstützen. Diese solle mindestens 30 Tage dauern und nicht nur während der Moskauer Militärparade halten, schrieb Sybiha.

Putin hatte zuvor für die Zeit vom 8. bis 10. Mai, während in Russland der 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg begangen wird, einseitig eine Waffenruhe in der Ukraine angekündigt. „Ab Mitternacht zwischen dem 7. und 8. Mai und bis Mitternacht zwischen dem 10. und 11. Mai verkündet die russische Seite einen Waffenstillstand“, hieß es in einer vom Kreml veröffentlichten Erklärung. „Im Falle einer Verletzung der Waffenruhe durch die ukrainische Seite werden die russischen Streitkräfte eine angemessene und wirksame Antwort geben.“

Jedes Jahr feiert Russland den 9. Mai als Tag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg, wie der Zweite Weltkrieg in dem Land genannt wird. Geplant ist dabei eine große Militärparade auf dem Roten Platz. Erwartet werden zahlreiche Staatschefs, darunter Xi Jinping aus China. Westliche Staatschefs bleiben dieser Machtdemonstration angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine fern.

Putin hatte zuletzt für die Osterfeiertage eine Waffenruhe verkündet. Auch wenn die Gefechte in der Zeit nachließen, warfen sich beide Seiten wiederholte Verletzungen der Feuerpause vor.

Trump: 3-tägige Waffenruhe reicht nicht

Die Ankündigung der dreitägigen Waffenruhe erfolgte nun, nachdem US-Präsident Donald Trump die russische Seite aufgefordert hatte, dass „das Schießen aufhört“ und dass Putin „einen Deal unterschreibt“, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Die USA versuchen derzeit, eine dauerhafte Waffenruhe zwischen Moskau und Kiew zu vermitteln. Bisher war der Kreml aber nicht zu Zugeständnissen bereit.

Trump forderte am Montag einen „dauerhaften“ Waffenstillstand in der Ukraine. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte in Washington, die von Kremlchef Putin angekündigte vorübergehende Feuerpause vom 8. bis 10. Mai reiche nicht aus. Trump habe deutlich gemacht, dass er „einen dauerhaften Waffenstillstand sehen will, um das Töten zu stoppen und das Blutvergießen zu beenden“, betonte Leavitt. Trumps Sprecherin fügte hinzu, der Präsident sei „zunehmend frustriert“ mit Putin, aber auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Zuletzt hatte US-Außenminister Marco Rubio den Druck auf Moskau und Kiew erhöht, sich schnellstens zu Friedensgesprächen an den Verhandlungstisch zu setzen. „Diese Woche wird eine sehr wichtige Woche sein, in der wir entscheiden müssen, ob wir uns weiterhin an diesem Projekt beteiligen wollen oder ob es an der Zeit ist, sich auf andere Themen zu konzentrieren, die genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger sind“, sagte Rubio mit Blick auf die Vermittlerrolle der USA.

Auf die Frage, wie lange Kiew und Moskau noch Zeit hätten, eine Einigung zu erzielen, wollte er allerdings keine konkrete Antwort geben. Es sei „albern“, ein bestimmtes Datum festzulegen.

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