Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Gläubigen in einer Moschee im Süden Frankreichs hat sich der Tatverdächtige der Polizei gestellt.

Der 21-Jährige habe sich der am späten Sonntagabend auf einer Polizeiwache in Pistoia (Italien) gemeldet, sagte der zuständige Staatsanwalt Abdelkrim Grini der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts der eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen habe der Tatverdächtige offenbar „keine andere Wahl gehabt, als sich zu stellen“. Ein Ermittlungsrichter müsse nun das tatsächliche Motiv des Angreifers ermitteln, so Grini weiter, wie der Sender France Info berichtete.

Die Bluttat hatte sich am Freitag in einer Moschee in der kleinen Gemeinde La Grand-Combe nördlich von Alès zugetragen. Der Angreifer tötete den aus Mali stammenden Gläubigen mit über 50 Messerstichen. Anschließend filmte er den Sterbenden mit seinem Handy und rief dabei islamfeindliche Flüche. Auf dem Video bekundete er laut Medienberichten zudem in wirren Äußerungen seine Absicht, erneut zu handeln.

Angreifer hatte keine Vorstrafen und war offenbar arbeitslos

Den Videoclip der Tat schickte der Mann dann offenbar an eine Kontaktperson, die die Aufnahmen in einem Onlinedienst veröffentlichte und später löschte. Der Angreifer ist nach Angaben der Behörden französischer Staatsbürger. Er wurde 2004 in Lyon geboren, hatte keine Vorstrafen und war offenbar arbeitslos.

Zum Zeitpunkt der Tat waren Opfer und Täter allein im Gebäude, erst am Vormittag fanden weitere Besucher des Gebetshauses den Toten. Das Opfer war wie jeden Freitag am Morgen in die Moschee gekommen, um das Gotteshaus vor dem Gebet zu putzen.

Politiker hatten die Tat bereits am Wochenende scharf verurteilt. „Rassismus und Hass aufgrund von Religion werden in Frankreich nie Platz haben“, schrieb Staatschef Emmanuel Macron im Kurzbotschaftendienst X. Premierminister François Bayrou sprach von einer „islamfeindlichen Gräueltat“. In Paris versammelten sich Hunderte zu einer Demonstration, bei der auch der Bruder des Ermordeten das Wort ergriff.

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