Trump will die Ukraine in einen Friedensdeal zwingen, der ganz nach dem Geschmack Putins wäre – so bewerten internationale Medien die jüngsten Aussagen des US-Präsidenten.

"Wall Street Journal", USA: "Präsident Trump hat am Mittwoch eine weitere Breitseite gegen die Ukraine abgefeuert, und seine Abneigung gegen Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nichts Neues. (...) Trump mag es vorziehen, sich auf ein Atomabkommen mit dem Iran oder seinen Handelskrieg mit China zu konzentrieren, aber er wird ein Scheitern in Europa nicht in einen Erfolg in Asien oder dem Nahen Osten ummünzen. 

Ein US-Flaggoffizier sagte kürzlich vor dem (US-)Kongress, dass China 70 Prozent der Werkzeugmaschinen und 90 Prozent der Legacy-Chips (Chips der älteren Generation) geliefert hat, die es Russland ermöglicht haben, seine Kriegsmaschinerie wieder aufzubauen. Und das ist ein Beleg dafür, wie die Probleme der Welt inzwischen miteinander verflochten sind. Trump kann immer noch eine Einigung in der Ukraine erzielen, aber das derzeitige "endgültige" Einigungsangebot sieht so aus, als würde es Putin in die Lage versetzen, den Krieg jetzt oder später zu gewinnen. Die Schurken der Welt werden es bemerken, und Trumps Kopfschmerzen werden erst begonnen haben."

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"The Guardian", Großbritannien: "Dass es Donald Trump nicht um die Souveränität und Sicherheit der Ukraine oder das transatlantische Bündnis geht, sondern vor allem um einen Deal mit Wladimir Putin, hätte er kaum deutlicher zeigen können als durch seine jüngste Attacke auf Wolodymyr Selenskyj und die kurzfristige Absage der US-Regierung an die Londoner Friedensgespräche. (...) Putin drängt entschlossen auf maximale Durchsetzung russischer Interessen, achtet auf jedes Detail, ist geschickt in Verhandlungen und überzeugt davon, dass die Zeit für ihn arbeitet. Trump ist das Ergebnis egal, solange er behaupten kann, den Krieg beendet zu haben; er interessiert sich wenig für Details und hat die Angewohnheit, den Preis schon zu Beginn des Verhandelns zu übergeben."

"De Volkskrant", Niederlande : "Unter Präsident Joe Biden wurde die Ukraine noch als Opfer der russischen Aggression angesehen, erhielt umfangreiche militärische Unterstützung und das Versprechen, dass "nichts über die Ukraine ohne die Ukraine" verhandelt werden würde. Jetzt hört man aus dem Weißen Haus russische Positionen, während die militärische Unterstützung für die Ukraine zu Ende zu gehen scheint. (...)

Damit ist für Putin ein langgehegter Traum Moskaus – die Spaltung Amerikas und seiner europäischen Verbündeten – endlich in greifbare Nähe gerückt. Die Ukraine befindet sich diplomatisch in der Zange zweier Großmächte.

"Nesawissimaja Gaseta" (Russland): "Die beworbenen Gespräche in London, in deren Resultat Donald Trump angeblich entscheiden wollte, ob es sich lohnt, sich weiter mit einer Friedenslösung zwischen Russland und der Ukraine zu befassen, sind weniger hochrangig als erwartet verlaufen. Im letzten Moment hat US-Außenminister Marco Rubio abgesagt – und nach ihm die Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands. Das passierte, kurz nachdem der ukrainische Präsident das abgelehnt hat, was in der Presse US-Schlüsselforderung für eine Waffenruhe genannt wurde: die juristische Anerkennung der Krim als russisches Gebiet. (...) Im Kreml will man jedenfalls die Lage nicht dramatisieren. Das Scheitern der Verhandlungen in London betrachtet man dort als gewöhnliche Umstände des Prozesses!"

DPA tis
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