In den USA soll Xenia Karelina Geld für die Ukraine gesammelt haben. Bei einem Russlandbesuche nahmen sie die Behörden deshalb fest. Jetzt ist sie frei.

Die USA und Russland haben in einem neuen Gefangenenaustausch in Abu Dhabi zwei Inhaftierte auf freien Fuß gesetzt. Nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio hat Moskau die in Russland inhaftierte US-russische Ballerina Xenia Karelina freigelassen. Sie sei auf dem Weg in die USA, erklärte Rubio am Donnerstag.

Das "Wall Street Journal" hatte zuvor berichtet, Russland habe im Gegenzug in einem Gefangenenaustausch die Freilassung des 2023 festgenommenen Deutsch-Russen Arthur Petrow erreicht. Ihm wird vorgeworfen, illegal elektronische Komponenten für militärische Zwecke nach Russland exportiert zu haben. Petrow hat neben dem russischen auch einen deutschen Pass.

Gefangenenaustausch "Alter, die lassen mich wirklich nach Hause!"

Ballerina Xenia Karelina von Wladimir Putin begnadigt 

Der Austausch sei auf dem internationalen Airport von Abu Dhabi erfolgt, Moskau danke den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Vermittlerrolle, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB später mit.

Petrow hätten nach seiner 2024 erfolgten Auslieferung in die USA bei einer Verurteilung 20 Jahre Gefängnis wegen Verstößen gegen Exportgesetze gedroht, hieß es in der FSB-Mitteilung. Karelina wiederum sei in diesem Monat kurz vor ihrer Freilassung per Dekret von Kremlchef Wladimir Putin begnadigt worden.

Karelina sei "über ein Jahr lang zu Unrecht von Russland festgehalten" worden, US-Präsident Donald Trump habe ihre Freilassung erwirkt, schrieb Rubio im Onlinedienst X.

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Urteil wegen angeblichen "Hochverrats"

Karelina, die in Los Angeles lebte und arbeitete, war im vergangenen Jahr in Jekaterinburg während eines Familienbesuchs festgenommen worden. Sie wurde wegen "Hochverrats" zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Das Urteil erging, weil die in der US-Metropole Los Angeles wohnhafte Xenia Karelina Geld für eine ukrainische Hilfsorganisation gesammelt und damit gegen die Sicherheit Russlands gearbeitet haben soll. Demnach soll Karelina Spenden für eine Organisation eingeworben haben, die anschließend Material für die ukrainischen Streitkräfte angeschafft hat. Es soll sich um die Summe von 52 US-Dollar (etwa 47 Euro) gehandelt haben.

Gershkovich und Co.: Das sind die bekanntesten Freigelassenen

Evan Gershkovich – Reporter bei der US-Zeitung "Wall Street Journal" Der junge Reporter des renommierten "Wall Street Journal" kehrte von einer Recherchereise ins russische Jekaterinburg im März 2023 nicht zurück. 
Der Kreml warf dem 32-Jährigen vor, für den US-Auslandsgeheimdienst CIA spioniert zu haben. Es ging angeblich um geheime Informationen über den Panzerhersteller Uralwagonsawod. Mit Beweisen geizten die russischen Behörden allerdings – die seien Verschlusssache. Washington warf Moskau vor, den Journalisten als politisches Faustpfand zu missbrauchen.
In einem auf einmal überraschend schnellen Prozess wurde Gershkovich im Juli zu 16 Jahren Haft verurteilt – bereits ein Zeichen für den anstehenden Austausch? © Dmitri Lovetsky / AP / DPA
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Der Austausch zeige, wie wichtig es trotz der großen Herausforderungen in den bilateralen Beziehungen sei, die Kommunikationskanäle mit Russland offenzuhalten, zitierte das "Wall Street Journal" eine CIA-Sprecherin.

"Während wir enttäuscht sind, dass andere Amerikaner weiter fälschlicherweise in Russland inhaftiert sind, sehen wir diesen Asstausch als einen positiven Schritt und arbeiten weiter an deren Freilassung", sagte sie.

Nicht der erste Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA

Russland und die USA hatten in der Vergangenheit immer wieder Gefangene ausgetauscht. Kremlchef Putin hatte zuletzt am 1. August inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch gegen Amerikaner freibekommen.

Kara-Mursa über seine Haft: "Ich war sicher, dass ich das nicht überleben würde" © n-tv.de
Kara-Mursa über seine Haft: "Ich war sicher, dass ich das nicht überleben würde"

Unter den von Russland freigelassenen US-Bürgern war der wegen Spionage verurteilte Journalist Evan Gershkovich. Im Zuge des Gefangenenaustauschs, an dem sieben Staaten, darunter Deutschland, beteiligt waren, kam auch der in Berlin verurteilte sogenannte Tiergartenmörder auf freien Fuß.

AFP · DPA rw
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