„Wenn Ihr das tut, seid Ihr tot“ – Trump droht der Hamas und den Palästinensern
US-Präsident Donald Trump hat der Hamas-Führung scharf gedroht. Die Terrororganisation müsse sofort alle Geiseln freilassen und auch alle Leichen der ermordeten Israelis übergeben, „oder es ist vorbei für Euch“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social – teils in Großbuchstaben. „Ich schicke Israel alles, was es braucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn Ihr nicht tut, was ich sage. Das ist die letzte Warnung an Euch!“, schrieb Trump. Für die Führung der Hamas sei nun die Zeit, den Gaza-Streifen zu verlassen, solange sie noch die Chance habe.
An die Bevölkerung gerichtet, schrieb der US-Präsident: „Eine wunderbare Zukunft erwartet Euch, aber nicht, wenn Ihr Geiseln gefangen haltet. Wenn Ihr das tut, seid Ihr tot.“ Die Menschen sollten eine „kluge Entscheidung“ treffen und die Geiseln freilassen oder sie würden es später büßen.
Die Hamas kritisierte die Äußerungen des US-Präsidenten. Die islamistische Terrororganisation schrieb auf ihrem Telegram-Kanal: „Diese Drohungen komplizieren die Dinge mit Blick auf die Waffenruhe-Vereinbarung und ermutigen die Besatzungsmacht (Israel), sich ihren Verpflichtungen zu entziehen.“
USA verhandeln mit der Hamas
Die US-Regierung hatte kurz zuvor bestätigt, dass sie entgegen ihrer langjährigen Linie zum ersten Mal direkt mit der Hamas verhandelt. Es gebe direkte Gespräche zwischen dem US-Gesandten für Geiseln, Adam Boehler, und der Hamas über die Freilassung von Geiseln mit US-Staatsbürgerschaft. „Mit Israel wurde sich in dieser Angelegenheit beraten“, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Mittwoch vor Journalisten. „Israel hat seine Meinung zu direkten Gesprächen mit der Hamas geäußert“, erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Auch die Hamas bestätigte die Gespräche.
Leavitt begründete den Schritt mit dem Wohl von US-Geiseln. „Es stehen amerikanische Leben auf dem Spiel“, sagte die Pressesprecherin. Details über den Verlauf der Gespräche gab Leavitt nicht preis. Diese seien noch am Laufen, erklärte sie. Direkte Gespräche sind angesichts der Einstufung der Hamas als Terrororganisation durch die USA unüblich. Die „Jerusalem Post“ zitierte eine israelische Quelle, Israel sei von den Gesprächen nicht begeistert. Bislang hatten die USA mit Israel und katarischen sowie ägyptischen Vermittlern verhandelt.
Bisher konnten sich Israel und die Hamas nicht auf die Konditionen einer Verlängerung der Waffenruhe einigen. Die Islamistenorganisation hat nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten in ihrer Gewalt. Fünf von ihnen haben auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft – nur einer von ihnen, ein junger Mann, ist israelischen Angaben zufolge noch am Leben.
„Es gab mehrere Kontakte zwischen der Hamas und verschiedenen amerikanischen Kommunikationskanälen, zuletzt mit einem US-Gesandten, bei denen es um die Frage der israelischen Gefangenen ging, lebende sowie tote, welche die US-Staatsbürgerschaft besitzen“, sagte ein Hamas-Beamter, der anonym bleiben wollte.
Ein zweites hochrangiges Hamas-Mitglied sagte, es habe „in den vergangenen Tagen zwei direkte Treffen zwischen Hamas- und US-Beamten in Doha“ gegeben.
Auch Israel erhöhte den Druck auf die Hamas. Die „Jerusalem Post“ zitierte Beamte, dass die derzeitige Situation, in der die Waffenruhe ohne die Freilassung der Geiseln fortgesetzt werde, nicht ewig andauern werde. Eine Quelle sagte der Zeitung: „Die Uhr tickt – wenn es keine Einigung über die Freilassung weiterer Geiseln gibt, wird Israel zu den Kämpfen zurückkehren.“
Israel fordert die Fortsetzung der Waffenruhe im Gegenzug für die Rückgabe der Entführten, so wie es ein Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff vorsieht. Die Hamas pocht hingegen auf die sofortige Aufnahme von Verhandlungen über die zweite Phase der Vereinbarung, die ein Ende des Kriegs und den Abzug von Israels Truppen vorsieht. Die israelischen Geiseln könnten nur auf diese Weise freikommen.
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