Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat die polnische Regierung eine umfassende sicherheitspolitische Strategie beschlossen. Dazu gehört auch ein verpflichtendes Schießtraining an Schulen, das zu diesem Schuljahr eingeführt wurde. Neben dem verstärkten Ausbau von Grenzanlagen, dem Bau eines neuen Grenzzauns und der Rekrutierung neuer Soldaten soll auch die Zivilbevölkerung besser auf Krisensituationen vorbereitet werden.

In der achten und neunten Klasse erhalten die Schüler im Alter von 14 bis 15 Jahren sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht im Umgang mit Waffen. Sie lernen sichern, entsichern, laden, entladen und erhalten dann letztlich auch Schießunterricht. Der Themenbereich „Erziehung zur Sicherheit“ wurde schon 2023 eingeführt. Das Schießtraining ist erst jetzt obligatorisch geworden. Die polnische Regierung begründet das neue Pflichtfach für Jugendliche damit, dass ganz Polen wehrhaft sein müsse.

Der MDR besuchte ein Gymnasium im südöstlich gelegenen Iłża. Dort lernen Schüler demnach nicht nur, wie man mit Sportwaffen umgeht, sondern auch die Grundlagen von Disziplin, Präzision und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Waffen. „Wenn wir in eine extreme Situation geraten, können wir dank dieses Unterrichts eine Waffe benutzen und wissen, wie so ein Ding funktioniert“, sagt der 15-jährige Kacper gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk.

Das Verteidigungsministerium finanzierte laut MDR sowohl den Schießstand als auch eine Vollzeitstelle für den Schießlehrer. Zwar handele es sich bei den Waffen um realistische Nachbildungen, doch das geübte Szenario habe für viele Polen einen beunruhigend realen Hintergrund. „Wir sehen doch, was hinter unserer Grenze passiert“, erklärte Pawel Piorun, Schießlehrer der Schule. „Ich denke, das ist eine gute Idee für alle, nicht nur für Kinder, diese Art von Grundausbildung zu absolvieren.“

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