Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die künftige Bundesregierung vor Härten in der Migrationspolitik gewarnt. „Es darf nicht darum gehen, wo man bei der Migration überall die Schrauben anziehen kann“, sagte der Erzbischof in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Wir sind ein Einwanderungsland, und das ist gut so – ein solches Signal erwarte ich auch von einem Kanzler Friedrich Merz und der neuen Bundesregierung.“

Der katholische Theologe verwies auf den Wahlkampf von CDU und CSU: „Ich hatte angesichts des Wahlergebnisses der Union nicht den Eindruck, dass die Union mit der Verschärfung des Themas Migration erfolgreich war“, erklärte Marx und betonte zugleich: „Friedrich Merz ist kein deutscher Trump.“

Die Zuwanderungsdebatte dürfe aber nicht verengt geführt werden, forderte der frühere Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz: „Migration nur als Gefährdung der inneren Sicherheit darzustellen, ist einfach nicht richtig.“ Er wisse aus eigener Erfahrung: „Reha, Pflege, Krankenhaus – das könnten wir dichtmachen ohne Zuwanderung.“

Mit Blick auf die Anschläge während des Bundestagswahlkampfes sagt Marx: „Wenn Sie die Amokläufe und Anschläge anschauen, dann waren da genauso Rechtsradikale unterwegs wie Islamisten. Und wie viele Täter sind hier auffällig und radikal geworden, nicht in ihren Herkunftsländern?“

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