Für die Verkündung der Zölle, die die USA erheben wollen, nutzte Donald Trump eine Tafel. Sie gibt an, welche Zölle die Länder treffen werden. Eine Übersicht. 

Bei der Präsentation, in der er die erwarteten Zölle gegen einige Länder bekannt gab, nutzte Donald Trump eine bedruckte Tafel, die die Höhe der Zölle für ausgewählte Länder aufschlüsselte. Er habe größere Tafeln aufstellen wollen, aber weil es im Rosengarten des Weißen Hauses so windig war, wären die nur umgekippt, sagte der US-Präsident.

Deshalb musste eine verkürzte Tabelle mit drei Spalten herhalten. In der einen stand das Land (bzw. der Staatenverbund), in der nächsten Spalte die Höhe der Zölle, die diese Länder für US-Waren verlangen würden und schließlich die reziproken Zölle, die die US-Regierung nun erheben möchte. Reziproke Zölle sind Gegenzölle, die als Reaktion auf Importzölle einer Nation von dem anderen Land erhoben werden, das von den Zöllen betroffen ist. 

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Trauriger Spitzenreiter sind die Inseln Saint-Pierre und Miquelon im französischen Überseegebiet sowie Lesotho mit jeweils 50 Prozent. Der "Mindestsatz" an Zöllen, die die USA nun erheben möchte, beträgt zehn Prozent. Aus Sicht der Trump-Regierung ist es in diesen Fällen eine Angleichung des Zollsatzes. Die EU soll künftig 20 Prozent bezahlen.

Zölle: Das steht auf Donald Trumps Tafel

Am Beispiel von China sagte Trump, die chinesische Regierung erhebe 67 Prozent auf US-Waren – Trump zählt dazu nicht nur Zölle, sondern etwa auch "Währungsmanipulation", Diebstahl geistigen Eigentums und Subventionen. Im Gegenzug erhebe die USA nun 34 Prozent. "Wir berechnen ihnen weniger, wie kann man sich da aufregen?", fragte Trump rhetorisch. "Doch sie werden sich aufregen, denn wir berechnen nie etwas." Dass die Rechnung aber valide ist, darf zumindest angezweifelt werden.

Diese Argumentation zieht sich durch den ganzen Termin. Donald Trump warf anderen Nationen vor, die USA wirtschaftlich zu "plündern, brandschatzen und vergewaltigen". Fakt ist: Auch die USA haben Zölle auf ausländische Waren erhoben. Tatsächlich waren sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aber relativ gering. Daran änderte Trump bereits in seiner ersten Amtszeit als Präsident etwas. 

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Wie die betroffenen Nationen – allen voran die EU und China – auf die neuen Zölle reagieren werden, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Vieles deutet aber auf einen Handelskrieg hin. Einen solchen gab es bereits vor 100 Jahren. Auch damals hatte eine republikanische US-Regierung die Zölle stark erhöht. Der "SRF" schreibt, dass darauf eine weltweite Rezession folgte. "Die weltweite Industrieproduktion sank um 32 Prozent."

Donald Trumps Zölle pro Land in der Übersicht

Diese Tabelle zeigt die verhängten Zölle, wie sie Trump präsentiert hat:

Land/Staatenbund Reziproke Zölle
China 34%
Europäische Union 20%
Vietnam 46%
Taiwan 32%
Japan 24%
Indien 26%
Südkorea 25%
Thailand 36%
Schweiz 31%
Indonesien 32%
Malaysia 24%
Kambodscha 49%
Großbritannien 10%
Südafrika 30%
Brasilien 10%
Bangladesch 37%
Singapur 10%
Israel 17%
Philippinen 17%
Chile 10%
Australien 10%
Pakistan 29%
Türkei 10%
Sri Lanka 44%
Kolumbien 10%
Peru 10%
Nicaragua 18%
Norwegen 15%
Costa Rica 10%
Jordanien 20%
Dominikanische Republik 10%
Vereinigte Arabische Emirate 10%
Neuseeland 10%
Argentinien 10%
Ecuador 10%
Guatemala 10%
Honduras 10%
Madagaskar 47%
Myanmar (Burma) 44%
Tunesien 28%
Kasachstan 27%
Serbien 37%
Ägypten 10%
Saudi Arabien 10%
El Salvador 10%
Elfenbeinküste 21%
Laos 48%
Botswana 37%
Trinidad und Tobago 10%
Marokko 10%
Oman 10%
Uruguay 10%
Bahamas 10%
Lesotho 50%
Ukraine 10%
Bahrain 10%
Katar 10%
Mauritius 40%
Fiji 32%
Island 10%
Kenia 10%
Liechtenstein 37%
Guyana 38%
Haiti 10%
Bosnien und Herzegowina 35%
Nigeria 14%
Namibia 21%
Brunei 24%
Bolivien 10%
Panama 10%
Venezuela 15%
Nordmazedonien 33%
Äthiopien 10%
Ghana 10%
Irak  39%
Agerien 30%
Kongo 11%
Mosambik 16%
Sambia 17%
Moldau 31%
Äquatorialguinea 13%
Tschad 13%
Saint Pierre and Miquelon 50%

Die Quellen der Tabelle sind Newsweek, Reuters und die New York Times. Die Daten zeigen nur eine Auswahl an Ländern.

Hinweis: Der Artikel wurde überarbeitet.

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