Musk in der Krise – bekommt Teflon-Elon jetzt Kratzer?
Lange Zeit hatte Elon Musk einen Trick: Probleme ließ er einfach an sich abprallen. Paypal, Tesla, SpaceX, Twitter – keine seiner Geschäftsideen schien scheitern zu können. Was er anfasst, wird zu Gold, egal wie groß die Widerstände auch waren. Kritiker diskreditierte er, Skandale hin oder her – an Musk schien nichts hängenzubleiben. Doch nun scheint Teflon-Elon erste Kratzer zu bekommen.
Hackerangriff auf X, Aktienabsturz bei Tesla: Elon Musk erlebt eine Katastrophenwoche
Sicher, Musks Unternehmertum war schon immer reichlich riskant. Das hat ihm bei seinen Fans großes Renommee eingebracht. Lange Zeit sah es so aus, als sei er die personifizierte Tech-Revolution. Aus lästigen Überweisungsträgern machte Musk Paypal. Online zu bezahlen ging plötzlich mit nur wenigen Klicks. Die Zukunft des Autos sah der Milliardär in Elektromobilität. Er baute Tesla auf, da freuten sich die meisten noch über günstige Spritpreise. Und was wäre ein Revoluzzer ohne (etwas) Größenwahn? Also gründete Musk mit SpaceX ein Unternehmen, um den Weltraum zu besiedeln. Sein Ziel: der Mars. Space is the limit – beziehungsweise: eben gerade nicht.

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Problematisch wurde es um Musk eigentlich erst, als er die Politik für sich entdeckte. Und auch da war und ist er wohl Vorreiter: Selten hat man einen Prominenten gesehen, der sich so schnell öffentlich radikalisierte. Twitter übernahm er praktisch innerhalb von wenigen Wochen und machte daraus die Online-Boxbude, die es heute ist. Meinungsfreiheit, das scheint für Musk auch Beleidigungen, Hassnachrichten und Fake-News einzuschließen.
Und als all das noch nicht genug war, legt er sich auch noch mit Donald Trump ins Bett. Auch das war ein Risiko. Doch der Blick auf die nackten Zahlen ließ den Schluss zu, dass Musk auch mit seiner Busenfreundschaft zum US-Präsidenten richtig lag.
Tesla verliert die Hälfte seines Wertes
Nach der gewonnenen Wahl des Republikaners und der Ankündigung, Musk würde eine Behörde für Effizienz führen, explodierten die Aktienkurse seiner Unternehmen. Beim Allzeithoch der Tesla-Aktie war sie knapp 480 Dollar wert. Der Wert des Autobauers stieg auf 1,5 Billionen Dollar.
Knapp drei Monate später steht fest: Tesla wurde zu hoch bewertet. Die Aktie befindet sich in einem kontinuierlichen Sinkflug. Mittlerweile hat sich der Wert des Unternehmens auf 715 Milliarden Dollar halbiert. Auslöser dürften neben der Fehleinschätzung des Wertes auch Musks weitere Eskapaden gewesen sein. So zeigte er nach der Inauguration von Trump vor einer jubelnden Menge etwas, das man als Hitlergruß interpretieren könnte.
Und auch wenn sich der Tech-Milliardär danach alle Mühe gab, seine Kritiker lächerlich zu machen, erstmals blieb doch etwas hängen an dem Mann, der normalerweise die Meinungshoheit (zumindest auf seiner Plattform X) besitzt.

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Den öffentlichen Diskurs mag er oftmals dominieren, doch gegen eines hat auch ein Elon Musk keine Handhabe: ausbleibende Verkäufe. In Deutschland etwa brachen die Tesla-Verkaufszahlen um mehr als 70 Prozent ein. Allein am Montag fiel die Aktie um 15 Prozent. Krisenstimmung im Hause Musk. Das nötigte sogar Trump ab, eine Tirade zu veröffentlichen, "radikale linke Wahnsinnige", würden Tesla boykottieren, um Musk zu schaden. Trump persönlich plane, einen Tesla zu kaufen, um Musk zu unterstützen. Ob das allein den Börsenkurs rettet, ist aber sehr fraglich.
Musk muss auf Feuerwehrmann umschulen
Dies ist nicht Musks einzige Baustelle in dieser Krisenwoche. Fast zeitgleich mit der Nachrichten über den abstürzenden Aktienkurs vermeldete der Milliardär selbst, dass es massive Cyberangriffe auf seine Plattform X gebe. Tausende Nutzer beklagten Probleme beim Login.

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Musk selbst sah sich diesbezüglich gleich direkt mal in der Mitte einer gewaltigen Verschwörung: Die Probleme bei Tesla, der Cyberangriff auf X, Proteste gegen seine Behörde – all das hänge zusammen. Die Cyberattacken seien von IP-Adressen vom "Gebiet der Ukraine" ausgegangen, so Musk beim TV-Sender Fox Business Network. Wegen des Umfangs der Angriffe vermutet er eine große Gruppe oder ein Land dahinter. Belege lieferte er keine.
So oder so: Es brennt derzeit in Musks Reich an gleich mehreren Ecken. Der Tech-Milliardär muss plötzlich auf Feuerwehrmann umschulen. Und das wirft eine für ihn ganz neue Frage auf: Kann Elon Musk Krise?
Mit Material der Nachrichtenagentur DPA.
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