Chaos im Kopf und jahrelang keine Diagnose? ADHS wird vor allem bei Frauen oft erst verspätet entdeckt. ADHS-Expertin Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz erklärt, warum das fatal sein kann.

Dr. Neuy-Lobkowicz, warum ist es so wichtig, dass wir über ADHS sprechen?  
Der Anteil von Menschen mit ADHS in der Bevölkerung liegt bei etwa vier Prozent. Von diesen dreieinhalb Millionen ADHSlern in Deutschland sind etwa achtzig bis neunzig Prozent unbehandelt oder falsch behandelt. Ich bin in meiner Praxis jeden Tag mit den Auswirkungen davon konfrontiert. Unbehandeltes ADHS kann vieles begünstigen: schlechtere Schulabschlüsse, häufigere Arbeitslosigkeit, vermehrte Scheidungen, Frühverrentungen. Und laut Russell A. Barkley, einem der bekanntesten ADHS-Forscher aus den USA, haben Betroffene im Schnitt sogar eine dreizehn Jahre geringere Lebenserwartung. Der Grund ist oft eine Kumulation von ADHS-Begleiterscheinungen: ungesunde Ernährung, Suchterkrankungen, mangelhafte Gesundheitsfürsorge, zu wenig Bewegung und depressive Erkrankungen. Dabei gibt es eine riesige Behandlungschance bei ADHS.

Das ganze Interview mit ADHS-Expertin Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz können Sie hier im Podcast hören:

Welche Einzelschicksale begegnen Ihnen in Ihrer Praxis?

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